Saisonschluss in der Premierliga – Kuranyi dankt für fünf Jahre bei Dynamo

Am Samstag ist mit dem 30. Spieltag die Saison in der russischen Premierliga zu Ende gegangen. ZSKA spielt in der Champions League; Krasnodar und Dynamo vertreten Russland in der Europa-Liga. Dynamos deutscher Legionär Kevin Kuranyi verlässt den Klub nach fünf Jahren und feiert einen emotionalen Abschied.

Nun ist es also amtlich: Zenit ist Meister; durch ein spätes Unentschieden in Rostow (1:1) löst ZSKA Moskau das zweite Ticket für das Oberhaus des europäischen Fußballs; Dynamo schafft es nach langer Zeit mal wieder in die Europa-Liga. Dazu reichte ebenfalls ein 1:1 zuhause gegen Krasnodar. Für die Südrussen war das allerdings zu wenig – sie schlossen die Saison auf dem dritten Tabellenplatz ab und halten damit das zweite Jahr in Folge Einzug in die Europa League.

Auch im Tabellenkeller herrscht jetzt (fast) Klarheit: Arsenal und Torpedo, erst vor einem Jahr aufgestiegen, müssen erneut in die zweite Liga. Während Arsenal keine Chance gegen ein eigentlich völlig unmotiviertes Kuban hatte und mit 1:5 mit fliegenden Fahnen unterging, zeigte Torpedo Charakter und besiegte Mordowija mit 2:0. Aber auch das war zu wenig, weil Rostow sich einen Punkt gegen ZSKA holte.

Rostow und Ural müssen nun in der Relegation gegen Tosno und Tom antreten, die in der zweiten Liga die Plätze drei und vier belegen. Direktaufsteiger sind Krylja Sowetow und Anschi.

Kuranyis emotionaler Abschied von Dynamo

Kevin Kuranyi, ehemaliger deutscher Nationalspieler, hat am Samstag Abschied genommen von Dynamo Moskau, wo er die letzten fünf Jahre unter Vertrag stand. Seine Familie wollte zurück nach Deutschland, er selbst wäre vielleicht noch länger geblieben. Kuranyi absolvierte für Dynamo Moskau 150 Spiele und erzielte 56 Tore. Den Auftritt im europäischen Fußball, der seit 2010 sein Ziel gewesen war, wird er nun mit Dynamo nicht mehr erleben. Wo er weiterhin andockt, ist nicht klar. Angedacht ist eine Rückkehr in die Bundesliga, mehrere Vereine bekunden wohl Interesse an ihm.

Dynamo – Spieler wie Fans – bereitete ihm einen würdevollen Abschied. Vor dem Spiel standen Heim- wie Gästemannschaft Spalier auf dem Feld und applaudierten dem scheidenden Stürmer. Kurz nach Spielbeginn tauchte auf der Tribüne ein Banner auf, mit der Aufschrift auf Deutsch: „Danke für alles, Kevin!“ Er zahlte es seinem Klub mit einer perfekten Torvorlage zum 1:0 zurück.

Nach dem Schlusspfiff tauschte Kuranyi mit einem Fan, der auf den Platz gelaufen war, sein Trikot gegen einen Schal. Zum Schluss rief er den Fans durch ein Mikrofon auf Russisch zu: „Danke für die fünf Jahre!“ Darauf gab es ein Gruppenfoto mit der versammelten Mannschaft, das der Ex-Stuttgarter und Ex-Schalker wohl als liebstes Andenken an die Jahre in der russischen Hauptstadt mit nach Hause nehmen wird.

[ sb/russland.RU]

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