Saakaschwili aus der U-Haft entlassen

Der frühere georgische Präsident, Ex-Gouverneur von Odessa und jetzt wohl führende Oppositionspolitiker der Ukraine Michail Saakaschwili ist wieder frei. Ein Kiewer Gericht hat den Antrag der Staatsanwaltschaft abgelehnt, ihn unter Hausarrest zu stellen.

Saakaschwili war am Freitag ein zweites Mal festgenommen worden, nachdem es seinen Anhängern am Dienstag gelungen war, ihn aus einem Polizeibus zu befreien. Von seinen Anhängern wurde Saakaschwilis nach der Entscheidung vor dem Gerichtssaal jubelnd empfangen. Auch andere führende Oppositionspolitiker waren vor dem Gerichtsgebäude versammelt – auch Ex-Ministerpräsidentin Julia Timoschenko.

Die Begründung für die Entscheidung werde das Gericht noch nachliefern, berichteten ukrainische Medien. Saakaschwili bezeichnete die Entscheidung als „sehr mutig“. Die Richterin werde nun „großen Druck aushalten müssen“.

Saakaschwili werde sich weiter für „einen verfassungskonformen, ruhigen, aber sehr notwendigen Machtwechsel im Land“ einsetzen, ohne das Präsidentenamt anzustreben. Zu einem früheren Zeitpunkt hatte er erklärt, er werde sich aber nicht verweigern, wenn es denn sein müsse.

Die Staatsanwaltschaft wirft ihm unter anderem vor, den ukrainischen Präsidenten Petro Poroschenko stürzen zu wollen. Bei einer Verurteilung drohen ihm bis zu fünf Jahre Haft.

Die Generalstaatsanwaltschaft und der Inlandsgeheimdienst SBU verdächtigen ihn der Zusammenarbeit mit einer kriminellen Gruppierung.

[hmw/russland.NEWS]

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