Russland will Rachmaninows Haus in der Schweiz kaufen

Sergej Rachmaninow, der letzte Komponist, der ein gleichermaßen überragender Pianist und Dirigent war, starb vor 70 Jahren. Als Gutsbesitzer war er zu Beginn der Revolution aus Russland geflohen und lebte dann in den USA, wo er sich nie akklimatisieren konnte.

Sich nach dem alten Gut Iwanowka in Russland sehnend, kaufte er 1930 in der Schweiz ein Ufergrundstück in Hertenstein LU am Vierwaldstätter See. Die Villa, die er dort errichten ließ, nannte er Senar (= Sergej + Natalja Rachmaninow). Dort verbrachten die Rachmaninows viele Sommermonate und er fand endlich zum Komponieren zurück, was ihm in den USA sehr schwer gefallen war. Hier lebten sie bis 1939, bis sie der Zweite Weltkrieg auch von dort wiederum in die USA vertrieb.

Wie von offizieller Seite in Moskau bestätigt wird, wollen die Erben das Anwesen in der Schweiz verkaufen. Russland will sich die Villa und das dazugehörige Archiv Rachmaninows als Teil des russischen Nationalerbes sichern. Putin hat veranlasst, den Kauf aus russischen Staatsvermögen bis zum 20 Dezember zu prüfen.

Der Gesamtpreis soll 14,6 Millionen Euro betragen, was Kulturminister Wladimir Medinski unlängst in der Zeitung „Iswestija“ als „teure Idee“ bezeichnete. Es gilt jedoch als sicher, dass Russland auf jeden Fall kaufen wird.

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