Russland verlängert Haltbarkeitsdauer von Sputnik V

Russland verlängert Haltbarkeitsdauer von Sputnik V

Die Haltbarkeitsdauer der Sputnik V-Impfstoffe wurde vom russischen Gesundheitsministerium verlängert und liegt nun je nach Hersteller zwischen sechs Monaten und einem Jahr. Bisher betrug die Haltbarkeit von Sputnik V je nach Impfstoffhersteller sechs bis neun Monate.

Das Ministerium versicherte, dass die Unbedenklichkeit einer längeren Anwendung des Medikaments durch ein Expertengutachten bestätigt worden sei. „Die Entscheidung, die Haltbarkeitsdauer zu verlängern, ist kein Hinweis darauf, dass das Arzneimittel abgelaufen ist“.

Vor dem Hintergrund des vermehrten Auftretens des Coronavirus in Russland ist die Nachfrage nach Impfungen gestiegen. Dabei wurden in diesem Jahr deutlich weniger von dem Medikament produziert. Nur 2,34 Millionen Dosen gegenüber 102,3 Millionen Dosen im letzten Jahr, wie das Gamaleja-Zentrum, der Entwickler von Sputnik V, mitteilte.

Gleichzeitig erklärte der Chef des Russischen Direktinvestitionsfonds (RDIF), Kirill Dmitriew, Sputnik V „zum meistexportierten russischen Medikament“, wie Interfax berichtet. Zum ersten Mal in seiner Geschichte habe der RDIF ein internationales Netz von Produktionspartnern aufgebaut und den Impfstoff an 27 Standorten in 18 Ländern lokalisiert. „Sputnik V wird in 71 Ländern der Welt vertraut, in denen mehr als 4 Milliarden Menschen leben, und nach den Ergebnissen klinischer Studien und den Daten über den Einsatz von Sputnik V in der Praxis in verschiedenen Ländern habe sich der Impfstoff hat als eines der wirksamsten und sichersten Mittel zur Bekämpfung des Coronavirus erwiesen“, so Dmitriew.

Ein Großteil des letztjährigen Impfstoffs ist bereits aufgebraucht: Nach offiziellen Angaben sind bisher 75 Millionen Russen geimpft worden. Das Gesundheitsministerium erklärte, die Vorräte reichten aus, um „eine ununterbrochene Impfung auch im Falle eines sprunghaften Anstiegs der Nachfrage in der Bevölkerung zu gewährleisten“.

Trotz des Produktionsrückgangs von Sputnik V um 97 Prozent in der ersten Hälfte dieses Jahres im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, könne man „nicht sagen, dass es bereits einen akuten Mangel an Impfstoffen gibt. Der ist jedoch nicht auszuschließen, wenn die Inzidenz und die Nachfrage nach dem Impfstoff weiter steigen“, meint der Pharmaexperte Nikolai Bespalow.

[hrsg/russland.NEWS]

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