Russland: Sanktionen mit Online-Schlupfloch

[Von Florian Rötzer] – Als Reaktion auf die Sanktionen des Westens verhängte Moskau ein Einfuhrverbot von Lebensmitteln, zum persönlichen Gebrauch dürfen sie aber weiterhin online bestellt werden.

Auf die Sanktionen der USA und der EU gegen Russland wegen der Ukraine hatte Moskau Gegensanktionen verhängt und den Import zahlreicher Agrarerzeugnisse und Lebensmittel verboten (Das Sanktionsspiel zwischen der EU und Russland). Im Juli verfügt der Kreml die Vernichtung der abgefangenen Lebensmittel, was auch in Russland zur Kritik führte, als Bilder auftauchten, wie Bulldozer Früchte und Käse klein machten oder diese verbrannt wurden. Probleme gab es auch mit Nachbarstaaten wie Belarus, von wo aus verbotene Lebensmittel umdeklariert eingeschmuggelt wurden. Im August wurden Hotlines eingerichtet, über die gemeldet werden kann, wenn irgendwo verbotene Lebensmittel verkauft werden.

Aber da gibt es auch noch das Internet. Und jetzt stellte sich heraus, dass die russische Regierung hier ein Schlupfloch offen ließ, damit gewisse Schichten nicht darben müssen und ihre Spezialitäten aus dem Westen nicht mehr erhalten. Die Nachrichtenagentur RBC ist auf ein Memo der russischen Zollbehörde gestoßen, nach dem der Boykott nicht Online-Bestellungen für den Import zum persönlichen Konsum betrifft. Für Restaurants und Geschäfte scheint das Schlupfloch nach RBC nicht zu funktionieren.

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