Russland wird als Reaktion auf die Maßnahmen Washingtons zehn US-Diplomaten ausweisen, sagte der russische Außenminister Sergei Lawrow.
„Uns wurde eine Liste mit zehn Diplomaten übergeben, mit der Aufforderung, diese sollen die USA verlassen. Wir werden auf diese Maßnahme spiegelbildlich reagieren. Wir werden auch zehn US-Diplomaten in Russland vorschlagen, unser Land zu verlassen“, sagte der Minister der Nachrichtenagentur Tass zufolge.
Darüber hinaus „empfahl“ der Berater Präsident Putins, Juri Uschakow, dem amerikanischen Botschafter John Sullivan, zu Konsultationen in die Vereinigten Staaten zu reisen. Zuvor war der russische Botschafter in Washington, Anatoli Antonow, zu Konsultationen auf unbestimmte Zeit in Moskau eingetroffen.
Lawrow versprach auch, die Arbeit von NGOs aus den Vereinigten Staaten zu stoppen, die sich seiner Meinung nach in die russische Politik einmischen. Der Außenminister kündigte zudem ein Arbeitsverbot für russische Staatsangehörige und Drittstaatsangehörige in den diplomatischen US-Vertretungen in Russland an.
„Wir leiten ein Verfahren in Übereinstimmung mit dem Wiener Übereinkommen über diplomatische Beziehungen und in Übereinstimmung mit dem russischen Recht, einschließlich dem Arbeitsgesetzbuch ein, mit dem die Praxis der Einstellung russischer Staatsangehöriger und Drittstaatsangehöriger in amerikanischen diplomatischen Vertretungen in Russland beendet werden soll,“ so Lawrow.
Der Minister kündigte an, Russland werde bald eine Liste von acht US-Beamten veröffentlichen, gegen die das Land Sanktionen verhängt.
Lawrow drohte, nur 300 Mitarbeiter der diplomatischen Vertretungen der USA in Russland zu belassen, wenn der „Austausch von Höflichkeiten“ zwischen den beiden Ländern so weitergeht.
Russland wird außerdem fünf polnische Diplomaten als Reaktion auf die Aktion Warschaus ausweisen. Das russische Außenministerium sagte dazu in einer Erklärung: „Haben Sie bemerkt, wie schnell Warschau mit der US-Regierung mitgesungen und die Ausreise von drei russischen Diplomaten aus Polen gefordert hat? Im Gegenzug werden fünf polnische Diplomaten aus Russland ausgewiesen.“
Tags zuvor hat das polnische Außenministerium den russischen Botschafter in Polen Sergei Andrejew im Zusammenhang mit der Verhängung von US-Sanktionen gegen Russland sowie wegen der Situation in der Ukraine einbestellt. Kurz darauf erklärte Polen drei russische Diplomaten wegen „ihrer Aktivitäten zum Nachteil der Republik“ zur Persona non grata.
Ebenfalls am Vortag hat US-Präsident Joseph Biden Sanktionen gegen russische Unternehmen und Einzelpersonen wegen Einmischung in die Präsidentschaftswahlen und Cyber-Angriffe auf die IT-Systeme der amerikanischen Regierung unterzeichnet. Zehn russische Diplomaten wurden aus den USA ausgewiesen.
Biden kommentierte, dass die USA bei den Sanktionen viel weiter hätten gehen können, sich aber entschieden hätten, dies nicht zu tun, da sie Raum für einen Dialog lassen wollen. Er schlug vor, dass Putin im Sommer ein Treffen in Europa abhält.
Peskow, der Sprecher des Präsidenten kommentierte den Vorschlag mit den Worten, dass das keine Eile habe.
[hrsg/russland.NEWS]
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