Mit welch kritischen Augen der russische „Schwenk nach Asien“ im eigenen Land verfolgt wird, zeigt ein Beitrag des Kolumnisten Alexej Poluchin in der liberalen Moskauer Zeitung Nowaja Gaseta.
Aus einem vorderhand taktischen Interesse heraus, so der Autor, werfe Russland eine Strategie über den Haufen, die zwar mit unterschiedlichem Erfolg, jedoch über Jahrhunderte hinweg, mindestens seit der Zeit Peters I, die Grundlage der russischen Staatsräson war. Und das sowohl wirtschaftlich wie auch geopolitisch – die Rolle Russlands als östliche Bastion der westlichen Welt.
Sämtliche Reformen von Peter bis Stalin seien aus der Verbindung westlicher Technologie und russischer Ressourcen hervorgegangen. Und plötzlich, so Poluchin mit deutlich hörbarer Skepsis, verwandele das Land sich in eine westliche Bastion Chinas.
Das Herz Eurasiens
Im russischen TV wird ein Dokumentarfilm gleich auf zwei Kanälen gesendet: „Russland und China. Das Herz Eurasiens“. Was Poluchin und andere Kritiker der ihrer Sichtweise nach übereilten Hinwendung zum alten östlichen Nachbarn zu bedenken geben, ist nichts weniger als das Preis/Leistung-Verhältnis dieser neuen wirtschaftlichen und militärischen Entente.
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