Russland: Neujahrsvorbereitungen sind in vollem Gange

Russland: Neujahrsvorbereitungen sind in vollem Gange

[von Anastasia Byrka] Mehr als die Hälfte der befragten Russen (54%) berichteten, dass sie planen, an den Neujahrstagen nicht wie geplant zu verreisen. Insgesamt entschieden sich 72% der Befragten dafür, zu Hause zu bleiben, geht aus einer Mitteilung des Reiseservice tutu.ru (Туту.ру) hervor.

Die Umfrage war im September auf dieser Website durchgeführt worden, 1565 Menschen nahmen daran teil. Laut der Umfrage haben 12% der Befragten bereits Tickets oder Urlaubsschecks für das neue Jahr gekauft, weitere 8% planen dies in Kürze zu tun. Etwa 4% der Teilnehmer beabsichtigen, ihre Flüge im letzten Moment zu buchen.
Die meisten, die Tickets für Reisen über die Neujahrsfeiertage gekauft haben (vom 25. Dezember bis 10. Januar), taten dies im November, etwa 16% im Oktober. Weitere 22% der Befragten kauften sie in den ersten Dezembertagen.
Туту.ру stellte fest, dass die Zahl der Russen, die nicht über die Neujahrstage verreisen, im vergangenen Jahr etwa 50% betragen hatte.

Im Hinblick auf die Neujahrsferien hält der Staatsduma-Abgeordnete Gennadi Onischtschenko, ein Akademiker der Russischen Akademie der Wissenschaften, es für richtig, generell auf derartig lange Urlaubstage zu verzichten.
„Wenn man sich beim Sklifossowski-Institut erkundigt, erfährt man, dass die ersten zehn Tage des Januars die stressigsten für die Notfallmedizin sind und das ist im ganzen Land so. Dies liegt sowohl an dem verstärkten Auftreten von Alkoholvergiftungen als auch an Verletzungen alkoholisierter Menschen“, erklärte er. Gennadi Onischtschenko sagte auch, dass lange Wochenenden sich schlecht auf die Wirtschaft ausüben würden.
„Die ganze Welt fängt direkt nach Neujahr wieder an zu arbeiten, aber wir arbeiten die ersten zehn Tage nicht. Besser wäre es, den 31. Dezember freizumachen, denn da arbeitet sowieso niemand.“ fügte der Parlamentarier hinzu.

Tatsächlich erwarten die Russen im Jahr 2021 zehntägige Januar-Ferien. Der letzte Tag dieses Jahres ist ein normaler Arbeitstag, auch wenn es hier regionale Unterschiede gibt. So wurde der 31. Dezember bereits in Belgorod, Kursk, Rjasan, Wladimir, Tomsk, Murmansk, Stavropol, Kamtschatka sowie in den Regionen Tschuwaschija, Tatarstan und auf der Krim zum Feiertag erklärt.

Was wäre Neujahr ohne Tannenbaum? Der Weihnachtsbaum, der in den kommenden Tagen den Domplatz neben dem Kreml schmücken wird, stammt aus Naro-Fominsk nahe Moskau. Laut der Vorsitzenden des Ausschusses für Forstwirtschaft der Region Moskau, Elena Kasimir, beträgt das Alter des Baums 96 Jahre, die Höhe 25 Meter, und der Durchmesser des Stammes 60 Zentimeter. Heute wird der Baum zum Kreml gebracht.
Auch auf dem Palastplatz in St. Petersburg wurde in diesem Jahr zum ersten Mal seit vielen Jahren ein echter Weihnachtsbaum aufgestellt. Darum hatte die Bevölkerung zuvor gebeten. Laut einer Umfrage von Smolny, hatten 52,2% für eine echte Tanne abgestimmt. Bislang war seit 2013 eine künstliche Konstruktion verwendet worden.
Der schönste Baum wurde in der Nähe Petersburgs, in Hittolowo, einem Dorf des Wsewoloschski Bezirks, gefunden. Die Tanne soll etwa 12 Tonnen wiegen, 25 Meter hoch und etwa 100 Jahre alt sein. Das Hauptthema des diesjährigen Neujahrsschmucks in der Stadt ist ein Retrostil aus der Mitte des 20. Jahrhunderts.

Quellen:

https://www.tutu.ru/
https://ria.ru/
https://rg.ru/

[Anastasia Byrka/russland.NEWS]

Foto: Copyright (2020) russland.NEWS

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