Russland investiert massiv in Gemüseanbau

Gewächshäuser schießen in Russland zurzeit wie Pilze aus dem Boden. Seit Russland kein Gemüse mehr aus der EU importiert, kommt neuer Schwung in die Branche. Kein Wunder: Denn das größte Land der Welt produziert nur ein Drittel seines verbrauchten Gemüses selbst. Hoch im Kurs steht Lager- und Sortiertechnik. Die soll es den Regionen ermöglichen, regionale Produkte von Kleinbauern zu sammeln und an den Großhandel weiterzuverkaufen. (Kontaktanschriften)

Russlands Verbraucherinnen und Verbraucher essen Jahr für Jahr rund 1,8 Mio. t Treibhausgemüse. Davon stammt nur ein Drittel aus russischer Produktion: ungefähr 600 Mio. t. Der Rest wurde vor den Sanktionen überwiegend aus der Europäischen Union importiert: aus den Niederlanden, Spanien, Griechenland oder Polen. Außer der in Russland beliebten roten Beete kommen zwischen November und Juli fast alle Gemüsesorten aus Gewächshäusern. Während sich russische Gewächshausbetreiber wie Belaja Datscha auf Tomaten, Gurken, Petersilie und Dill konzentrieren, mussten und müssen Zucchini, Paprika, Auberginen und Broccoli fast ausschließlich importiert werden.

Seit dem Embargo auf Lebensmittel aus der EU sind russische Importeure ausgewichen auf die Lieferländer Türkei, Iran und VR China. Doch auch da gibt es ein Manko. Gemüse aus diesen Ländern enthält oft Spuren von Pflanzenschutzmitteln. Der russische Gewächshaus-Verband macht sich daher für größere Kapazitäten in Russland stark. Verbandschef Natalja Rogowa etwa empfiehlt die Anbaufläche von heut 1.900 ha auf 4.000 ha zu erweitern. „Damit könnten wir uns zu 70 bis 80% selbst mit Gemüse versorgen“, sagt Rogowa.

Auch wenn Gemüse aus russischem Anbau um 20% teurer ist als Importware, allein der komplexen Logistik wegen dürften russische Investoren gute Chancen am Markt und bei Supermarktketten haben. Schon heute gibt es in Russland eine Reihe großer Gemüsebetriebe, die mit staatlicher Unterstützung am Markt bestehen. Es befinden sich einige Treibhäuser im Bau, bestehende Anlagen werden modernisiert.

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