„Russland im Gespräch: Ausgezählt. Deutschland und Russland nach den Wahlen. Neustart oder Sackgasse?“

Unter diesem Motto und mit Blick auf die vor kurzem stattgefundenen Parlamentswahlen in Russland und in Deutschland lief auf YouTube eine vom Deutsch-Russischen Forum e.V. organisierte Diskussion.

Russland hat gewählt, Deutschland hat gewählt, obwohl sich die beiden Ereignisse nur schwer miteinander vergleichen lassen.  An der Diskussionsrunde nahmen der Buchautor Dr. Pjotr Fedosov, Russlandexperte Prof. Alexander Rahr und die Journalisten Dr. Anna Rose und Prof. Johannes Grotzky teil.

Die Diskussionsteilnehmer haben auf die Ära Merkel zurückgeblickt. Frau Merkel war immer kommunikationsbereit Richtung Russland, betonte Dr. Pjotr Fedosov. In Russland gäbe es sehr wenig politische Aufklärung was die Außenwelt angeht, von daher versteht man nicht so genau, was Frau Merkel darstellt, so Anna Rose.

Die Sperrung der YouTube-Kanäle von RT war auch im Mittelpunkt der Diskussion. Man sprach über einen regelrechten „Medienkrieg“, der Hetze und Feindbilder produzieren. Nach Meinung von Herrn Rahr geht es hier um einen ernsthaften Konflikt, und zwar „den Kampf der Narrative“. Alles, was nicht dazupasst, wird einfach ausgeblendet, und zwar auf beiden Seiten. Dabei wird „keiner den anderen belehren können“.

Welcher Kanzler wäre die bessere Wahl in Bezug auf Russland? Die Beziehungen zu Russland werden sich „wesentlich ändern“ unabhängig von der Persönlichkeit des künftigen Kanzlers, so Pjotr Fedosov. Es ist sinnlos, wirtschaftlich auf Menschenrechtsverletzungen zu reagieren, meinte Anna Rose, als sie über die Kanzlerkandidatin der Grünen Annalena Baerbock sprach.

Auch über Beziehungen zwischen der EU und Russland wurde kontrovers diskutiert. Nur über Menschenrechte mit Russland zu reden führt zu nichts, das sei zu wenig, meinte Alexander Rahr über die EU-Politik gegenüber Russland.

Weitere Themen des Gesprächs waren die Energiepolitik, die Ukraine und die Gaspipeline Nord Stream 2. Die Diskussionsrunde moderierte der ehemalige ARD-Hörfunkkorrespondent in Moskau Hermann Krause.

[hrsg/russland.NEWS]

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