Russischer Mi-24-Hubschrauber in Armenien abgeschossen

Russischer Mi-24-Hubschrauber in Armenien abgeschossen

In Armenien, nahe der Grenze zu Aserbaidschan, wurde ein russischer Kampfhubschrauber Mi-24, der einen Konvoi der 102. russischen Militärbasis begleitete, abgeschossen. Zwei russische Soldaten wurden getötet, ein weiterer verletzt, teilte das russische Verteidigungsministerium mit.

Der Hubschrauber wurde von einem MANPADS zum Absturz gebracht. Der Pilot verlor die Kontrolle, der Hubschrauber stürzte in die Berge. Der überlebende Soldat wurde leicht verletzt und in die Heimatbasis evakuiert, heißt es in dem Bericht.

MANPADS sind Schultergestützte Boden-Luft-Flugabwehrraketensysteme. Sie wurden in den späten 1950er-Jahren entwickelt, um den Landstreitkräften Schutz vor Luftangriffen zu bieten. MANPADS können von einem Soldaten getragen und bedient werden. Dadurch handelt es sich um ein „hochmobiles System“, das in den letzten drei Jahrzehnten erfolgreich in diversen Konflikten zum Einsatz kam. Etwa 20 Staaten produzieren oder produzierten MANPADS. Experten gehen davon aus, dass bislang weltweit etwa eine Million schultergestützter Flugabwehrsysteme hergestellt worden sind.
Ein MANPADS besteht aus einer Flugabwehrrakete und einem Starter und wird in der Regel gegen tieffliegende Luftziele wie beispielsweise Hubschrauber eingesetzt.

Der Vorfall ereignete sich gegen 17:30 Uhr Moskauer Zeit in der Nähe des Dorfes Yersakh im Süden des Landes. Es ist noch nicht klar, wer den Hubschrauber abgeschossen hat, das Basiskommando untersucht.

Die 102. russische Militärbasis befindet sich in Armenien in der Stadt Gyumri. Nach der derzeitigen Vereinbarung wird sie bis 2044 dort sein.

Die Kämpfe in Berg-Karabach dauern seit Ende September an. Am Montag wurde bekannt, dass die aserbaidschanische Armee die Karabach-Schlüsselstadt Shusha besetzt und Stepanakert erreicht hatte.

Die Beziehungen zwischen der Republik Armenien und der Russischen Föderation sind partnerschaftlich. Armenien ist das Land unter den früheren Sowjetrepubliken im Kaukasus, das sich am engsten an Russland gebunden hat, gleichzeitig versucht es, auch zu den westlichen Staaten gute Beziehungen aufrechtzuerhalten.

Die armenisch-russischen Beziehungen basieren vor allem auf historisch bedingten, für Russland geostrategischen und für Armenien existentiellen Interessen und werden als strategisch-partnerschaftlich bezeichnet. Die geopolitischen Ziele der Weltmacht Russland stimmen mit den Zielen der armenischen Nation nicht immer überein. Trotzdem bleiben die beiden Hauptstädte Moskau und Jerewan eng miteinander verbunden.

Gleichzeitig unterhält Russland aber auch gute Beziehungen zu Aserbaidschan.

Zwischenzeitlich hat sich Aserbaidschan bei Russland entschuldigt und ist bereit, eine Entschädigung zu zahlen, teilte das aserbaidschanische Außenministerium in einer Erklärung mit.

Das Ministerium hob hervor, dass der Hubschrauber im Dunkeln in geringer Höhe außerhalb der Radarerkennungszone der Luftverteidigung in unmittelbarer Nähe der armenisch-aserbaidschanischen Grenze geflogen ist und dass die Hubschrauber der russischen Luftwaffe in diesem Gebiet bisher nicht gesehen wurden. „Angesichts dieser Faktoren und angesichts der angespannten Lage in der Region und der erhöhten Kampfbereitschaft im Zusammenhang mit möglichen Provokationen der armenischen Seite hat die diensthabende Kampfmannschaft beschlossen, das Feuer zu eröffnen, um zu töten“, heißt es in der Erklärung.

[hrsg/russland.NEWS]

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