Russischer Innenminister bezifferte Zahl der Einwohner von Donbass, die die russische Staatsbürgerschaft erhalten haben, auf 125.000

Russischer Innenminister bezifferte Zahl der Einwohner von Donbass, die die russische Staatsbürgerschaft erhalten haben, auf 125.000

Seit April 2019 haben 125.000 Einwohner der selbsternannten Volksrepubliken Donezk und Luhansk die russische Staatsbürgerschaft erhalten, gab der russische Innenminister, Wladimir Kolokoltsew bekannt, wie die Nachrichtenagentur Tass berichtet.

„125.000 Menschen haben sich bereits entschieden, die russische Staatsbürgerschaft zu beantragen“, sagte Kolokoltsew. Insgesamt beantragten 160.000 Menschen die Staatsbürgerschaft.

In den neun Monaten des Jahres 2019 seien im Rahmen des staatlichen Programms zur freiwilligen Umsiedlung von im Ausland lebenden Landsleuten über 92.000 Menschen registriert worden.

Der russische Präsident Wladimir Putin unterzeichnete im April dieses Jahres ein Dekret zur Vereinfachung der Staatsbürgerschaft für Bewohner der selbsternannten Republiken DNR und LPR. Gemäß dem Dokument haben nach einem vereinfachten Schema „die Bürger, die ständig in den Gebieten bestimmter Regionen von Donezk und Lugansk in der Ukraine wohnen“, das Recht, die russische Staatsbürgerschaft zu erhalten.

Der russische Präsident hatte damals erklärt, dass das Dekret aus „humanitären Zwecken“ angenommen wurde, da sich die Bewohner der Donbass-Distrikte nach seinen Angaben nicht normal bewegen können. Im Mai vereinfachte der russische Präsident das Verfahren zur Beschaffung eines russischen Passes für Krimbewohner, die die Halbinsel verlassen hatten, bevor sie Teil Russlands wurde.

Die Ukraine protestiert seit Beginn der Maßnahme dagegen und will diese Pässe nicht anerkennen. Präsident Wladimir Selenski hält die Vergabe von russischen Pässen für Illegal. Im Gegenzug bietet Kiew politisch verfolgten Russen die ukrainische Staatsbürgerschaft an. Wie viele Russen bisher davon Gebrauch gemacht haben, ist nicht bekannt.

Ebenfalls kurz vor dem Gipfel im „Normandie-Format“, schätzte der ukrainische Wirtschaftsminister, Timofei Milowanow, die Verluste durch die  „russische Aggression“ in den Jahren 2014 und 2015 auf bis zu 150 Milliarden US-Dollar, was etwa 15 bis 20 Prozent  des BIP der Ukraine entspricht, schrieb der ukrainische Minister auf Facebook. Nach Angaben des Ministers beläuft sich der geschätzte Wert von Immobilien auf der Krim und in Donbass auf rund 85 Milliarden Griwna (rund 3,5 Milliarden US-Dollar).

[hrsg/russland.NEWS]

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