Russischer Coronaimpfstoff Sputnik V hat 91,6 Prozent Wirksamkeit

Russischer Coronaimpfstoff Sputnik V hat 91,6 Prozent Wirksamkeit

Der Impfstoff Sputnik V, der vom russischen Forschungsinstitut Gamaleja für Covid-19 entwickelt wurde, war zu 91,6  Prozent wirksam gegen symptomatische Fälle der Krankheit. Dies geht aus vorläufigen Ergebnissen hervor, die am heutigen Dienstag in der wissenschaftlichen Fachzeitschrift The Lancet , einer der angesehensten der Welt, veröffentlicht wurden. Die Wirksamkeit gegen mittelschwere und schwere Fälle der Krankheit betrug 100 Prozent.

Auch bei älteren Menschen wirkte der Impfstoff: Der in der EU zugelassene Impfstoff von AstraZeneca ist wie der russische Impfstoff Sputnik V, ebenfalls ein Vektorimpfstoff. AstraZeneca erreichte nur eine Wirksamkeit von 70 Prozent, wobei ausreichende Daten zu Personen über 65 Jahren noch fehlen. Während die Ständige Impfkommission (Stiko) den AstraZeneca-Impfstoff vorerst nicht für die ältere Bevölkerungsgruppe empfiehlt, zeigt SputnikV in der Gruppe der Über-60-Jährigen (2144 Probanden) eine ebenfalls hohe Wirksamkeit von 91,8 Prozent.

Der russische Impfstoff ist nach Pfizer/BioNTech, Oxford/AstraZeneca und Moderna der vierte, dessen Ergebnisse in einer Fachzeitschrift veröffentlicht wurden. Wenn dies geschieht, Das bedeutet, dass die Daten von anderen unabhängigen Wissenschaftlern, „peer reviewed“, also überprüft und validiert wurden.

Die vorläufige Analyse der Phase-3-Daten aus den Tests ergab eine Wirksamkeit von 91,6  Prozent für den Impfstoff. Eine Wirksamkeit von 91,6 Prozent bedeutet, dass der Impfstoff die Covid-19-Fälle in der geimpften Gruppe um 91,6 Prozent gegenüber der ungeimpften Gruppe reduzieren konnte.

Zwischen dem 7. September und dem 24. November 2020 wurden 21.977 Erwachsenen nach dem Zufallsprinzip Placebo oder Impfstoff zugeteilt.  Diese randomisierte, doppelblinde, placebokontrollierte, multizentrische Phase-3-Studie zur Bewertung der Wirksamkeit, Immunogenität und Sicherheit des kombinierten Gam-COVID-Vac-Vektorimpfstoffs gegen SARS-CoV-2-induziertes COVID-19 bei Erwachsenen wurde in 25 Krankenhäusern und Polikliniken in Moskau durchgeführt.

Die Analyse wurde mit den Ergebnissen von 19.866 Teilnehmern durchgeführt. Von diesen nahmen 14.964 den Impfstoff und 4.902 ein Placebo ein. Es gab 16 Fälle von Covid unter den Geimpften (0,1 Prozent) und 62 unter den Ungeimpften (1,3 Prozent).

Es wurden keine schwerwiegenden Nebenwirkungen mit der Impfung in Verbindung gebracht, und die meisten der gemeldeten unerwünschten Begleiterscheinungen waren mild – einschließlich grippeähnlicher Symptome, Schmerzen an der Injektionsstelle und Schwäche oder Antriebslosigkeit. Die Studie ist noch nicht abgeschlossen und soll insgesamt 40.000 Teilnehmer umfassen – die Sicherheits- und Wirksamkeitsüberwachung läuft weiter.

Sputnik V nutzt die virale Vektortechnologie. Bei dieser Art von Impfstoff nimmt ein anderes Virus (in diesem Fall das Adenovirus) das genetische Material des Coronavirus, die RNA, in unseren Körper auf. Aber dieses Adenovirus ist so modifiziert, dass es sich nicht reproduzieren kann.

Russische Wissenschaftler erklären, dass die Verwendung verschiedener Adenoviren bei den zwei Impfungen dazu beitragen kann, eine stärkere Immunantwort zu erzeugen – im Vergleich zur zweimaligen Verwendung desselben Vektors -, da dadurch das Risiko verringert wird, dass das Immunsystem eine Resistenz gegen den ursprünglichen Vektor entwickelt.

[hrsg/russland.NEWS]

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