Russische Wissenschaftler reanimieren 40.000 Jahre alte Würmer

Sich einfrieren und zu einem späteren Zeitpunkt wieder auftauen zu lassen, ist ein Gedanke mit dem die Menschheit schon seit langem spielt. Russischen Biologen ist es nun in Zusammenarbeit mit Kollegen der Princeton University New Jersey gelungen, eiszeitliche Würmer, die im Permafrostboden Nordsibiriens lagerten, wieder zum Leben zu erwecken. Ein Meilenstein in der Kryonik.

Zwei winzigen Nematoden, auch als Faden- oder Spulwürmer bekannt, die in Bodenproben aus dem Permafrost in zwei Gebieten des kalten Nordens Russlands entdeckt wurden, haben jüngst ihre eiskalten Zeitmaschine verlassen. Den Wissenschaftlern zufolge erfreuen sich die 32.000 und 42.000 Jahre alten Tiere bester Gesundheit, bewegen sich und essen sogar.

Diese vielzelligen Parasiten aus dem Labor stammen laut den Biologen aus dem Pleistozän, gemeinhin als jene Eiszeit bezeichnet, die vor etwa 2,6 Millionen Jahren bis 12.000 Jahren die Erde durch Kälte beherrschte.

Einer der Würmer wurde im Inneren eines gefrorenen Eichhörnchens gefunden, den anderen entdeckte man in der Nähe des Flusses Kolyma. Die Permafrostproben wurden erst eine Zeitlang gelagert, bevor sie langsam aufgetaut wurden. Sobald die Temperatur warm genug für die Würmer war, kamen sie wieder zum Leben. Laut der kürzlich veröffentlichten Forschungsergebnissen konnten bei den winzigen Kreaturen Lebenszeichen wie Bewegungen und sogar Nahrungsaufnahme beobachtet werden.

Den Resultaten zufolge scheint sie der langjährige Stillstand ihres Organismus, wenn überhaupt, nicht sonderlich beeinträchtigt zu haben. Die Forscher sind sich sicher, dass in diesen beiden ältesten vitalen Lebewesen auf diesem Planeten Hinweise enthalten sind, die der Wissenschaft helfen könnten, neue Durchbrüche in der Kryonik, der Konservierung von Zellen in Organen durch Kälte, zu entwickeln.

Nicht wenige Astronomen sind der Ansicht, dass Organismen zwischen Planeten auf Asteroiden transportiert werden könnten, indem sie für die Dauer ihrer Reise durch das Weltall gefroren blieben. Demnach könnten die Organismen beim Auftreffen eines derartigen Himmelskörpers in geeigneter Atmosphäre auf natürliche Art wieder zum Leben erweckt werden.

Dies wäre eine von vielen Theorien, wie sich Leben im ganzen Universum ausbreiten konnte und wie es scheint, wären diese Nematoden das beste Beispiel dafür.

[mb/russland.NEWS]

 

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