Russische Regierung genehmigte Langzeitstrategie für die ImmunisierungSymbolbild

Russische Regierung genehmigte Langzeitstrategie für die Immunisierung

Premierminister Michail Mischustin billigte die Strategie zur Entwicklung der Immunprophylaxe von Infektionskrankheiten bis 2035. Sie sieht eine Durchimpfungsrate der Bevölkerung von mindestens 95 Prozent vor. Die Regierung ist der Ansicht, dass nur ein solcher Anteil bei den meisten Infektionen „einen ausgeprägten Effekt der Impfprävention zu erzielt“.

„Die Coronavirus-Situation hat einmal mehr bestätigt, wie wichtig die weitere Entwicklung dieses Gebiet ist. Wir müssen Maßnahmen ergreifen, um bestehende Infektionen unter Kontrolle zu halten und die Ausbreitung neuer Infektionen zu verhindern. Die Strategie soll sicherstellen, dass möglichst viele Menschen in unserem Land regelmäßig gegen eine Vielzahl von Infektionen geimpft werden können“, sagte Mischustin bei einer Videokonferenz mit seinen Stellvertretern. Er beauftragte das Gesundheitsministerium und andere Ämter, einen Aktionsplan zur Umsetzung dieser Strategie auszuarbeiten.

Phasen der Strategie:

  • Optimierung der Impfkalender,
  • Anregung von Forschung und vorklinischen Studien,
  • Lokalisierung der gesamten Kette der Impfstoffproduktion in russischen Unternehmen,
  • Gewährleistung sicherer Impfbedingungen,
  • Verbesserung der Regierungspolitik auf dem Gebiet der Immunprophylaxe von Infektionskrankheiten und
  • Aufklärung der Bevölkerung über den Nutzen von Impfstoffen.

Nach Angaben des Pressedienstes der Regierung sollten russische Unternehmen bis 2025 einen vollständigen Produktionszyklus von Impfstoffen sicherstellen, um die im nationalen Impfkalender angegebenen Schutzimpfungen jeweils auf der Grundlage epidemiologischer Daten durchführen zu können. Die Strategie wurde im Auftrag des russischen Präsidenten Wladimir Putin entwickelt.

Wohl gegen alle Strategie von oben steht Russland vor einer zweiten Welle, die kaum ein Offizieller so zu nennen wagt, obwohl sie faktisch anschwillt. Die Mehrheit der russischen Ärzte (57 Prozent) befürchtet bereits, dass die medizinischen Einrichtungen die zweite Coronavirus-Welle nicht bewältigen werden. Laut einer Umfrage halten elf Prozent der Befragten die Krankenhäuser für einen neuen Anstieg der Morbidität bereit. Die Ärzte in Moskau und St. Petersburg bewerten die Situation positiver. Neunzehn Prozent halten die Gesundheitseinrichtungen für vollständig vorbereitet – in den Regionen sind es nur acht Prozent.

Bürgermeister Sergei Sobjanin schickte alle Moskauer Schulkinder vom 5. bis 18. Oktober zwei Wochen in die Ferien, da Erkältungen zunehmen und immer mehr Fälle von Coronavirus-Infektionen auftreten. Die Schulferien dauern normalerweise eine Woche. Kindergärten funktionieren in dieser Zeit wie gewohnt.

In Russland wurden am vergangenen Tag 8.232 neue Fälle von Coronavirus-Infektionen in 83 Regionen festgestellt. Am Tag zuvor waren es 8.135 Fälle, die Gesamtzahl der Infizierten erreichte 1.167.805

[hrsg/russland.NEWS]

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