Russische Ärzte haben eine Reihe von Annahmen über die Tremor-Attacken der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel getroffen. Am Mittwoch durchlebte Merkel zum dritten Mal in den letzten Wochen bei offiziellen Veranstaltungen ein heftiges Zittern.
Mitte Juni passierte es erstmals beim Empfang des neuen ukrainischen Präsidenten Wladimir Selenski bei strahlender Sonne vor dem Kanzleramt. Acht Tage später erlitt sie bei der Ernennung der neuen deutschen Justizministerin Christine Lambrecht durch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier im Schloss Bellevue erneut einen solchen Anfall. Beim Empfang des neuen sozialdemokratischen finnischen Ministerpräsidenten Antti Rinne gestern in Berlin litt sie erneut unter einem Tremor.
Alexei Kaschtschejew Neurochirurg am Zentrum für Neurologie der Russischen Akademie der Medizinischen Wissenschaften, äußerte sich zu diesem Thema in einem Interview mit der russischen Bundesnachrichtenagentur: „Ich habe ein paar Videos gesehen, aber es ist ziemlich schwer zu verstehen, was es ist. Ich denke, dies ist definitiv kein ernstes Gesundheitsproblem, es ist kein epileptischer Anfall oder so etwas. Nach dem, was sichtbar ist, handelt es sich um eine Art Problem, das durch vegetative Zustände verursacht wird, die als Stoffwechsel- oder Elektrolytstörungen bezeichnet werden. Dies kann durch Überhitzung verursacht werden, wie im ersten Fall, oder es kann sich um Krisen vor dem Hintergrund einer endokrinen Krankheit handeln, die nicht direkt katastrophal ist, sagen wir, Thyreotoxikose [Überfunktion der Schilddrüse].“
„Solche krampfhaften Anfälle, wie im Fall von Merkel, können verschiedene Gründe haben, darunter Alkohol- oder Hirnschäden“, sagte Pavel Tkatschuk, diagnostischer Arzt der Ersten Moskauer staatlichen medizinischen Universität, in einem Interview mit der Komsomolskaja Prawda.
„Es könnte alles sein, einschließlich beispielsweise eines Gehirntumors. Oder vielleicht eine Manifestation von … Lepra “, sagte Professor Pavel Vorobjew, Vorstandsvorsitzender der Moskauer Wissenschaftlichen Gesellschaft der Interniste. Ihm zufolge hat Merkel wiederholt den ehemaligen ukrainischen Präsidenten der Ukraine Viktor Juschtschenko kontaktiert, dem eine ähnliche Diagnose gestellt wurde.
Die Psychiaterin Victoria Tschitlowa meint, Merkels Zittern sei neurologischer Natur.
Bemerkenswert ist, dass in den Momenten beim Abspielen der Nationalhymnen ihr innerer Druck besonders groß zu sein scheint, denn gestern passierte es dabei erneut. Nun schaut die ganze Welt auf sie. Die Angst vor Wiederholung lähmt ihren Kopf in der Kontrolle des Körpers. Therapeutische Unterstützung für ihr Angstmanagement kann sie nur im Kreis der Familie und Freunde oder bei einem Fachpsychologen finden.
Merkel wird in der kommenden Woche 65 Jahre alt.
Das heutige Zeremoniell mit der dänischen Ministerpräsidentin Mette Frederiksen konnte die Bundeskanzlerin Angela Merkel teilweise im Sitzen absolvieren. Zwei Stühle standen auf dem kleinen Podest, von dem aus sie und ihr jeweiliger Gast die Nationalhymnen normalerweise im Stehen anhören.
[hub/russland.NEWS]
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