Rücktritt Bahn-Chef – Anfang vom Ende Putins?

[Uwe Niemeier, Kaliningrad] Westliche Medien, wie gewöhnlich gut informiert aus Quellen direkt aus dem Kreml, sehen im Rücktritt des Chefs der russischen Bahn Wladimir Jakunin den Anfang einer Säuberungswelle um Putin und sogar die Möglichkeit des Rückzugs Putins aus der Politik.

Kaum das die Präsidentenwahlen in Russland im Jahre 2012 gelaufen waren und Dmitri Medwedjew vom Präsidentensessel auf den Premierministerstuhl wechselte, begannen westliche Medien in nicht ermüdenden, fast monatlichen Meldungen zu informieren, dass der Sturz von Medwedjew unmittelbar bevorsteht, da sich Putin von einem unbequemen Weggefährten trennen will. Heute, im Jahre 2015 sitzt Medwedjew immer noch auf seinem Stuhl – vielleicht nicht der gleiche Stuhl wie im Jahre 2012, aber immerhin der Stuhl des Regierungschefs.

Jetzt sehen westliche Medien im Rückzug Jakunins vom Posten des Chefs der Russischen Eisenbahn ein eindeutiges Signal, dass Putin damit begonnen hat, seine unmittelbare Umgebung zu säubern. Auch hier wird die Zukunft zeigen, ob die Medien gute Quellen im Kreml hatten – oder wieder mal nicht. Wer die Einschätzungen der westlichen Medien über Putin in Erinnerung hat, weiß, dass Putin ein sehr loyal eingestellter Chef gegenüber seinen, ihm loyal gegenüber eingestellten Mitarbeitern ist. Wladimir Jakunin ist einer der engsten, einige behaupten sogar DER engste Vertraute von Putin. Ihre Bekanntschaft begann Anfang der 90er Jahre. Aus dem Lebenslauf von Jakunin wissen wir, dass er Offizier des KGB war, an der Akademie für Auslandsaufklärung studiert hat – kurz: er kommt aus demselben „Stall“ wie Wladimir Wladimirowitsch.

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Foto: Franziska Anzola, Creative Commons

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