Das Nationale Informationszentrum Ltd. (eine Tochtergesellschaft von Rostec) plant, bis 2022 eine spezielle Software zu entwickeln, die helfen soll, Unruhen vorherzusagen und ihre Eskalation zu verhindern, so eine Quelle gegenüber der Zeitung Kommersant. Das System wird unter anderem Medienberichte, Daten aus sozialen Medien und „intelligenten“ Kameras auswerten. Wenn es bereits zu Unruhen gekommen ist, analysiert das System das Verhalten der Menschenmenge und gibt den Ordnungskräften Handlungsempfehlungen.
Benutzen werden dieses System Exekutivbehörden auf kommunaler und regionaler Ebene sein. Der Pressedienst des Notstandsministeriums EMERCOM bestätigte Kommersant, dass im Rahmen des Projekts „Sichere Stadt“ ein Modellentwurf zur Vorhersage von Massenunruhen entwickelt worden sei. Das Projekt wurde „den betroffenen Abteilungen und Behörden zur Genehmigung vorgelegt“, so das Ministerium weiter.
In dem Entwurf, den Kommersant einsehen konnte, sind die Definitionen der Begriffe „Kundgebung“, „politischer Konflikt“, „Protestpotenzial“, „religiöser Konflikt“, „polizeifeindliche Äußerungen“ und so weiter definiert.
Das System soll solche Ereignisse vorhersehen, indem es „eine multifaktorielle multivariate Analyse der Wahrscheinlichkeit von Massenunruhen und nicht genehmigten öffentlichen Veranstaltungen“ liefert. Bei den Eingangsdaten handelt es sich um Medienveröffentlichungen, Beiträge in sozialen Netzwerken, Daten aus intelligenten Videoüberwachungssystemen und Überwachungssystemen für öffentliche Verkehrsmittel.
Wenn Ausschreitungen bereits begonnen haben, analysiert das System die Anzahl der Teilnehmer, das Verhalten der Anstifter, die Richtung der Menge, und die Zahl der Verletzten, um eine Eskalation zu verhindern.
Derartige Vorhersagen sind mit dem heutigen Entwicklungsstand der künstlichen Intelligenz (KI) möglich, heißt es in dem Papier. Die zentrale Frage ist, auf welchen Daten und wie gut diese KI trainiert ist, da es weltweit noch keine diesbezüglichen Erfahrungen gibt.
[hrsg/russland.NEWS]
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