Reuters: Europäische Behörden wollen Kompromiss mit Litauen über Transit nach KaliningradKaliningrad

Reuters: Europäische Behörden wollen Kompromiss mit Litauen über Transit nach Kaliningrad

Der Handel über Litauen mit der russischen Exklave Kaliningrad könnte sich innerhalb weniger Tage wieder normalisieren, da europäische Beamte auf eine Kompromissvereinbarung mit Vilnius hinarbeiten, um den Konflikt mit Moskau zu entschärfen. Dies berichtet die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf mit der Situation vertraute Quellen.

Europa kämpft darum, die strengen antirussischen Sanktionen aufrechtzuerhalten aber auch eine weitere Eskalation mit Russland zu vermeiden. Daher suchen europäische Beamte, unterstützt von Deutschland, nach einem Kompromiss, um die Frage des Transits in die Region Kaliningrad zu lösen, so eine Quelle.

Sollte die traditionelle Route für russische Waren nach Kaliningrad – zunächst durch Weißrussland und dann durch Litauen – nicht wiederhergestellt werden, so befürchtet der baltische Staat, dass Moskau militärische Gewalt anwenden könnte, um einen Landkorridor durch sein Gebiet zu schaffen.

Reuters weist darauf hin, dass das in Litauen stationierte deutsche Militär mit seinen NATO-Verbündeten in einen Konflikt hineingezogen werden könnte. Auch ist Deutschland in hohem Maße von russischen Gasimporten abhängig und wäre bei einer Eskalation des Kaliningrad-Streits von einer Verringerung der Gaslieferungen betroffen.

„Wir müssen der Wahrheit ins Auge sehen. Putin hat viel mehr Einfluss als wir. Es liegt in unserem Interesse, einen Kompromiss zu finden“, sagte eine mit den EU-Gesprächen direkt vertraute Quelle, die Kaliningrad als „heilig“ für Moskau bezeichnete.

Am 18. Juni blockierten die litauischen Behörden die Durchfuhr von sanktionierten Waren aus anderen russischen Regionen nach Kaliningrad. Der Kreml nannte die Entscheidung der litauischen Behörden „einen Verstoß gegen alles und jedes“ und versprach Vergeltungsmaßnahmen. Der Föderationsrat erklärte, dass Litauens „Blockade“ des Kaliningrader Gebiets zu einem „bewaffneten Konflikt mit Russland“ führen könnte.

[hrsg/russland.NEWS]

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