Reingewaschen? Katholiken spenden halbe Million für Donbass

Der Papst rief auf und seine Schäfchen folgten. Die Deutschen Katholiken gehorchtem einem Spendenaufruf der Katholischen Kirche, die Donbass-Hilfe aktiv zu unterstützen. Das Ergebnis nach nur drei Wochen konnte sich sehen lassen. Insgesamt kamen in der relativ kurzen Zeit stolze 500.000 Euro zusammen.

Der „Deutschen Welle“ gegenüber äußerte Kardinal Reinhard Marx, der Erzbischof von München und Freising sowie Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz und der Kommission der Bischofskonferenzen der Europäischen Gemeinschaft, dass bei allen schmerzhaften Krisen der heutigen Zeit oft vergessen werde, welche Leiden und Irrungen die Menschen in der Ukraine erleiden müssen. Dabei blieb allerdings unklar, ob die geleistete Hilfe ausschließlich den Menschen in der Ostukraine zugeführt werden soll.

Der Ruf des Oberhirten

Deshalb wären die deutschen Kirchen einem Aufruf Papst Franziskus‘ gefolgt, der sich an alle europäischen Länder richtete, um einen Beitrag zu den Hilfsleistungen für die Not Leidenden zu leisten. Dabei seien die in Deutschland gesammelten Spenden in Höhe von einer halben Million Euro nur ein Teil der Mittel, die Rom durch Benefiz-Veranstaltungen im Rahmen der europaweiten Spendenaktion an den Donbass weiterleiten will.

Zuerst müssten die gesammelten Mittel in den Papst-Fond eingezahlt werden. Danach soll eine großangelegte humanitäre Aktion zur Unterstützung Bedürftiger in der Ostukraine folgen. Der Staatssekretär des Vatikans, Pietro Parolin, werde deshalb in Kürze im Rahmen eines Dienstbesuchs vor Ort abklären, was die Bürgerkriegsregionen benötigten. Dem Online-Portal „Elektronnyje Westi“ zufolge würden die Hilfslieferungen allen Bedürftigen zugänglich gemacht. Unabhängig von Religion, Sprache oder ethnischer Zugehörigkeit.

Der 24. April wurde von Papst Franziskus als Stichtag für die Aktion benannt. Mit der Koordination der Spendensammlung wurde der Rat des Papstes, „Cor unum“ („Geeintes Herz“), betraut. Zur Erinnerung: Seit beginn der Kämpfe im April 2014 wurden bereits 9.000 Menschen getötet, Unzählige wurden aus ihrer Heimat vertrieben. Die meisten davon, weil sie buchstäblich kein Dach mehr über dem Kopf besitzen. Nun bleibt, bei allem Respekt der humanitären Initiative gegenüber, nur zu hoffen, dass die eingegangenen Mittel nicht zu größten Teil in den Staatskassen des Vatikans und Kiews verbleiben, sondern auch wirklich an die Bedürftigen übergehen.

[mb/russland.RU]

 

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