[Kommentar von Eugen von Arb] – Während der Kreml die Opposition beschuldigt, die Antikorruptions-Demos als Anti-Putin-Propaganda für den bevorstehenden Präsidentschaftswahlen von 2018 zu benutzen, rührt Putin selber kräftig die Werbetrommel für sich. So zum Beispiel kürzlich am internationalen Arktis-Forum in Archangelsk.
Dabei spielte er eine reichlich veralte Karte aus – eine von 2007 als Russland angesichts des hohen Ölpreises mit viel Pomp und Säbelrasseln begann, die Arktis zu erschliessen. Publikumswirksam setzte damals das Forschungsuboot „Mir-1“ in über 4000 Metern Tiefe eine russische Flagge auf den Grund des Arktisschelfs, um die Herrschaftsansprüche Russlands auf dieses Territorium zu betonen.
Die russische „Arktis-Invasion“, die seither im Gang ist, gleicht jener unter Stalins Herrschaft in den Dreissigerjahren. Wie damals wurden Forschungsstationen errichtet oder erneuert. Die russischen Werften wurden mit Grossaufträgen für Atom-Eisbrecher, U-Boote und Forschungsschiffe beglückt. Eine eigene Arktis-Spezialtruppe der Armee wurde gegründet, und rethorisch erklärte man allen angrenzenden Staaten den Krieg, falls sie Russlands Monopol in der Arktis antasten würden. Natürlich war damit in erster Linie der Hauptfeind Amerika gemeint.
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