Putins Schlüsselrolle bei OPEC-Einigung

Am Mittwoch hat die OPEC beschlossen, täglich 1,2 Millionen Barrel (ein Barrel sind 159 Liter) weniger Erdöl zu fördern. Fast die Hälfte fällt dabei auf Saudi-Arabien. Russland, größter Nicht-OPEC-Ölproduzent, wird seine Förderung um 300.000 Barrel täglich drosseln.

Die Einigung kam erst zustande, als der russische Energieminister Alexandr Novak um zwei Uhr in der Nacht vor der entscheidenden OPEC-Sitzung dem saudischen Ölminister Chalid al-Falih telefonisch versprochen hat, dass auch Russland die Förderung drosseln werde, berichtet »Bloomberg«.

Ein hoher russischer Regierungsbeamter bestätigte der »Welt« dieses Telefonat und fügte hinzu, dass Putin auch mit Vertretern anderer OPEC-Länder gesprochen habe „Russlands Position ist für Saudi-Arabien eine der wichtigsten gewesen. … Die Position war mit Präsident Putin abgestimmt“.

Auch »Reuters« meldete, das Putin bei dieser Einigung eine Schlüsselrolle gespielt habe. So habe der Iran erst zugestimmt, nachdem Putin mit dem iranischen Präsidenten Hassan Rohani telefoniert habe.

Sofern diese Vereinbarung nach Unterzeichnung durch alle Teilnehmer wirksam wird, bedeutet dies, dass der Ölpreis auf über 60  pro Barrel steigen und sich mittelfristig bei ca. 55 $ einpendeln wird.

Höhere Preise sind nicht zu erwarten und sind auch nicht wünschenswert, weil das die Marke ist, ab der sich das Öl-Fracking in den USA wieder lohnen würde und in Folge davon der Ölpreis durch ein Überangebot wieder abrutschen würde.
((Hanns-Martin Wietek/russland.news)

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