Putin verspricht in Kemerowo lückenlose Aufklärung

Präsident Putin hat sich in Kemerowo spontan mit Demonstranten und einer Initiativgruppe von Bürgern getroffen.

Er versprach, dass alle Schuldigen und Verantwortlichen für das Feuer im Einkaufszentrum „Winterkirsche“ bestraft werden.

„Eine Ermittlungsgruppe von 100 Personen arbeitet derzeit hier, unter der Leitung des Chefs des Ermittlungskomitees. Es steht außer Zweifel, dass alle Schuldigen bestraft werden“, sagte Putin.

Den Bürgermeister der Stadt fragte Putin, wie er für den Bau des Gebäudes die Betriebserlaubnis gegeben haben könne. Dieser verteidigte sich indem er darauf hinwies, dass die Betriebserlaubnis schon vor seiner Amtszeit gegeben worden sei. Er musste jedoch einräumen, dass die letzte Inspektion des Gebäudes im Jahr 2016 durchgeführt wurde.

„Zwei Jahre wurden Kontrollen nicht ausgeführt, obwohl Sicherheitsvorschriften geprüft werden mussten“, empörte sich Putin.

Auf den Wunsch der Einwohner, den Gouverneur der Region zu entlassen, wies Putin darauf hin, dass dies einer Vorverurteilung gleichkomme und dies sei nicht angebracht.

„Es hat eine schreckliche Tragödie gegeben und Entscheidungen dieser Art zu treffen … Erstens ist dies nicht für Kameras und der Emotionalität vor dem Hintergrund der Tragödie, und zweitens ist es notwendig, zuerst genau festzustellen, wer daran schuld ist. Wir werden es tun, und wir werden es genau tun, die entsprechenden Entscheidungen werden getroffen.“ Der Status einer Person spiele dabei keine Rolle, denn es starben Menschen ja sogar Kinder, versicherte der Präsident. Er werde keine Täter sofort „ernennen“. Um die Wahrheit zu ermitteln, arbeiten Ermittler. „Niemand versteckt etwas und niemand beabsichtigt, jemanden abzuschirmen“, sagte Putin.

Er betonte erneut, dass die Ermittler „die gesamte Kette prüfen werden, beginnend mit denen, die die Erlaubnis gaben, und mit denen endend, die die Sicherheit überwachen sollten, und der Verantwortliche, der nur dasaß und nicht auf den Alarmknopf klickte. … Sie werden entlang der Kette von der Registrierung dieses Gebäudes zur Betriebserlaubnis für ein Entertainment-Center, das ursprünglich eine Fabrik war, gehen. Wer gab die Erlaubnis für die Verwendung der entsprechenden Materialien? Wir werden niemanden vorverurteilen, aber die Ermittler werden das ganze Programm durcharbeiten „, versicherte Putin.

Das sei „kriminelle Nachlässigkeit“. „So viele Menschen sterben. Warum? Wegen krimineller Nachlässigkeit, Schlampigkeit“.

Putin wies auch darauf hin, dass darüber hinaus ein großes Problem darin besteht, dass es viele solcher Einrichtungen im Land geben kann, die alle entgegen den Vorschriften die gleichen brennbaren Materialien wie in Kemerowo verwendet haben.

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Am 25. März brach im obersten Stock des viergeschossigen Einkaufszentrums Zimnyaja Vishnja (oder Winterkirsche) in der sibirischen Stadt Kemerowo ein Feuer aus, das sich auf eine Fläche von 1.500 Quadratmetern ausbreitete. Jüngsten Berichten zufolge tötete das Feuer 64 Menschen, darunter 41 Kinder. 68 Menschen wurden verletzt, 15 sind noch im Krankenhaus. 25 Menschen, darunter 13 Kinder, wurden bisher identifiziert.

Eine strafrechtliche Untersuchung wurde eingeleitet wegen fahrlässiger Tötung, Verstößen gegen die Brandschutzvorschriften, sowie wegen Verwendung von Materialien, die nicht den Sicherheitsanforderungen entsprechen.

[hmw/russland.NEWS]

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