Präsident Putin hat in der deutschen Wochenzeitung Die Zeit anlässlich des 80. Jahrestages des deutschen Überfalls auf die Sowjetunion einen Artikel mit dem Titel „Offen sein trotz der Vergangenheit“ veröffentlicht. Die russische Botschaft in Berlin bot Putins Artikel der Zeit an. Der Text des russischen Präsidenten kam zuerst auf Russisch und dann auf Deutsch. Hier eine Kurzfassung:
Vor genau 80 Jahren griffen die Nazis, nachdem sie Europa erobert hatten, die UdSSR an und töteten zig Millionen von Menschen. Wir sind stolz auf die Leistung der Helden der Roten Armee und erinnern uns mit Dankbarkeit an unsere Verbündeten in der Anti-Hitler-Koalition.
Nach dem Krieg konnten die Länder Europas, einschließlich der westlichen und östlichen Teile Deutschlands, wieder gegenseitiges Vertrauen und Respekt aufbauen.
Russland versuchte auch, seine Beziehungen zu den Europäern in der Logik des Aufbaus eines Größeren Europas zu entwickeln. Doch es setzte sich ein anderer Ansatz durch: der Ausbau des Nordatlantischen Bündnisses, ein Relikt des Kalten Krieges. Seit 1999 folgten fünf Wellen der NATO-Erweiterung.
Vielen Ländern wurde das Ultimatum gestellt, entweder mit dem kollektiven Westen oder mit Russland zu sein. Die Folge waren die Ereignisse in der Ukraine im Jahr 2014 – ein von den USA organisierter und von Europa unterstützter „bewaffneter Putsch“, der den Auszug der Krim aus der Ukraine provozierte.
Jetzt ist das gesamte System der europäischen Sicherheit stark degradiert, und die Spannungen nehmen zu. Wir sollten uns jedoch daran erinnern, dass Russland ein Teil Europas ist, wir sind offen für eine ehrliche, kreative Interaktion und wir haben viele gemeinsame Interessen und ein gemeinsames Ziel – die Sicherheit des Kontinents ohne Trennlinien zu gewährleisten.
[hmw/russland.NEWS]
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