Putin trifft den ungarischen Ministerpräsidenten Orban

Putin trifft den ungarischen Ministerpräsidenten Orban

Von russischer Seite nahmen an den Gesprächen Außenminister Sergej Lawrow, Vizepremierminister Alexander Nowak, der Berater des Präsidenten Juri Uschakow, der Minister für wirtschaftliche Entwicklung Maxim Reschetnikow, der Generaldirektor der staatlichen Atomenergiegesellschaft Rosatom Alexej Lichatschow und der Vorstandsvorsitzende von Gazprom Alexej Miller teil.

Russland.NEWS veröffentlicht die Reden zur Information seiner Leser ungekürzt und unkommentiert.

Putin: Sehr geehrter Herr Ministerpräsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

Es ist uns eine Freude, Sie zu sehen – in diesem Fall am Rande des Internationalen Forums in Peking.

Obwohl unter den gegenwärtigen geopolitischen Bedingungen die Möglichkeiten, Kontakte aufrechtzuerhalten und Beziehungen zu entwickeln, sehr begrenzt sind, ist es dennoch erfreulich, dass unsere Beziehungen zu vielen europäischen Ländern aufrechterhalten und entwickelt werden. Eines dieser Länder ist Ungarn.

Die ungarisch-russischen Beziehungen wurden in den letzten Jahrzehnten ausschließlich auf der Grundlage der Berücksichtigung der Interessen des jeweils anderen entwickelt und bauen auf all dem Positiven auf, das wir aus der Vergangenheit geerbt haben. Das gilt für eine ganze Reihe von Tätigkeitsbereichen, vor allem für die Wirtschaft. Wir hatten im letzten Jahr einen deutlichen Anstieg des Handels und der wirtschaftlichen Zusammenarbeit – über 80 Prozent. In diesem Jahr haben wir leider einen Rückgang – minus 35 Prozent in den ersten sieben Monaten. Das macht die 80 Prozent des letzten Jahres Gott sei Dank nicht wieder wett, aber es gibt doch Anlass, darüber nachzudenken, was wir zusätzlich tun müssen, um diesen Prozess positiv zu beeinflussen. Das ist das Erste.

Das Zweite. Es ist natürlich sehr wichtig, dass man mit einem EU-Land, in diesem Fall Ungarn, nicht nur über die bilateralen Beziehungen, sondern auch über die Situation in der Welt, in Europa sprechen kann. Wir wissen, dass unsere Positionen nicht immer deckungsgleich sind, aber eine Gelegenheit zum Meinungsaustausch ist, glaube ich, immer sehr wichtig.

Wir freuen uns auf dieses Treffen und ich bin sicher, es wird positiv verlaufen. Ich danke Ihnen.

Orban: Sehr geehrter Herr Präsident!

Ich habe gezählt: Das ist das 13. Mal seit 2009, dass wir uns mit Ihnen treffen. Wir haben schwierige Treffen gehabt, aber noch nie ein so schwieriges Treffen wie dieses – wir waren noch nie in einer so schwierigen Situation.

Ungarn wollte sich nie gegen Russland stellen, im Gegenteil, das Ziel Ungarns war es immer, die bestmöglichen Kontakte zu knüpfen und diese gegenseitig auszubauen. Und das ist uns auch gelungen.

Aber durch die Militäroperation und die Sanktionen haben unsere Beziehungen leider sehr gelitten, und das hat das Gefüge“ dessen, was Sie und ich gemeinsam aufgebaut haben, tief getroffen.

Herr Präsident, Sie kennen Ungarn, Sie kennen seine Fähigkeiten. Was Ungarn heute kann, das können wir. Deshalb versuchen wir, das Beste aus unseren bilateralen Kontakten zu machen. Wir sind daran interessiert, diese Zusammenarbeit nicht nur auf der Ebene der Kommunikation, sondern auch auf der Ebene der Wirtschaft so lange wie möglich aufrechtzuerhalten.

Ich möchte mich dafür bedanken, dass Rosatom weiterhin unser ausgezeichneter Partner ist. Ich möchte mich bei Gazprom dafür bedanken, dass sie ihren Verpflichtungen aus dem Abkommen nachgekommen ist. Dadurch ist es uns gelungen, viel von dem zu retten, was wir vorher erreicht hatten. Niemand mag es, wenn die Ergebnisse seiner Arbeit aus Gründen, die er nicht zu verantworten hat, zunichte gemacht werden.

Wir hoffen, dass wir so weitermachen können.

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