[Florian Rötzer] Der russische Präsident inszeniert sich innenpolitisch als erfolgreicher nationalistischer Stratege trotz der damit einhergehenden negativen außenpolitischen Folgen.
Die Duma erarbeitet gerade ein Konzept für eine patriotische Erziehung der Russen, die schon bei den Kindern einsetzen soll, so die Zeitung Istwestija. Das Programm soll für die Jahre 2016-2020 entwickelt werden. So sollen auch Patriotismus-Stunden an den Schulen stattfinden. Dabei soll an den Interessen der Kinder und Jugendlichen angesetzt werden, also an der Benutzung der sozialen Netzwerke und der Faszination an Gadgets sowie dem Wunsch, nützlich sein zu wollen und sich gegenüber den Kollegen auszuzeichnen. Nicht wie in der Sowjetunion soll daher Patriotismus aus Lehrbüchern gelernt werden, sondern mit dem Blick auf die „modernen Helden“.
Vermutlich wird der russische Präsident Putin vielleicht nicht als moderner Held präsentiert werden, aber als großes Vorbild, eine Art neuer Führerkult beginnt sich offensichtlich bereits herauszubilden.
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