Putin kritisiert Erhöhung des Rentenalters

Der russische Präsident Wladimir Putin äußerte sich zum ersten Mal zu der Entscheidung der Regierung, das Renteneintrittsalter zu erhöhen. Er bezeichnete dieses Thema als komplex und heikel.

Laut dem Staatsoberhaupt wurde dieses sensible Thema „nicht erst gestern“ angesprochen, aber in der aktuellen Version gefallen Putin die Pläne nicht. Damit hat Putin der Meinung der Mehrheit der russischen Bürger zugestimmt. Selbst nicht alle Regierungsmitglieder unterstützen die Reform, so Putin. Im Großen und Ganzen müsse man in den nächsten 5 bis 10 Jahren bei dem Renteneintrittsalter nichts ändern, da die vorhandenen Mittel für Rentenzahlungen von Staat, Fonds und Unternehmen ausreichen sollten. Die Situation auf dem Arbeitsmarkt aber werde zukünftig auf jeden Fall Veränderungen im Rentensystem erfordern.

„Es ist traurig, über solche Dinge zu sprechen, aber da Entscheidungen dieser Größenordnung die Menschen sehr sensibilisieren, muss man mit professionell mit offenen Prognosen arbeiten. Es gibt keine endgültige Lösung“, so Putin

Russland plant, das Renteneintrittsalter für Männer von 60 auf 65 und für Frauen von 55 auf 63 Jahre zu erhöhen. Als der entsprechende Gesetzentwurf der Staatsduma zur Prüfung übergeben wurde, erreichte die Debatte fast zeitgleich mit dem Beginn der WM-2018 die russische Öffentlichkeit.

Ein Ungleichgewicht zwischen Rentnern und arbeitenden Russen hatte die Reformvorschläge ausgelöst. Diese Situation ergab sich aus dem demographischen Boom der Nachkriegsjahre und der Geburtendelle der 90er Jahre. Gegenwärtig kommen in Russland auf fünf Rentner nur sechs Werktätige.

[hub/russland.NEWS]

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