Ein einzelnes Zitat von Russlands Präsident Putin schaffte es, den Fokus der gesamten deutschsprachigen Presse auf die russischen Rap-Szene und ihren Problemen mit dem dortigen Establishment zu lenken.
In Russland selbst ist diese Auseinandersetzung schon um einiges länger ein großes Thema und der Präsident war deswegen mehr oder weniger gezwungen, nun Stellung zu beziehen. Und Putins eher offene Statements werden seit dem letzten Wochenende von Akteuren mit ganz verschiedenen Zielen genutzt. Dabei stehen sich – anders als in der oft verkürzten Darstellung der Medien – nicht etwa zwei geschlossene Blöcke, hier die politische Führung und dort die Musikszene gegenüber. Denn innerhalb der russischen Politik gibt es durchaus Meinungsverschiedenheiten darüber, wie man mit Rap-Musiker und ihren Texten teilweise mit „schmutziger“ Sprache oder über Drogen umgehen soll. Auch die Musikszene ist sehr heterogen und reicht von wirklich politisch-kritischen Künstlern bis zu bekennenden Putin-Anhängern. Von zahlreichen Konzertabsagen im Hip Hop-Segment waren dabei in den letzten Monaten wirklich viele Musiker betroffen.
Julia Dudnik informiert Euch über die Hintergründe des Streits direkt aus Moskau. Sie zeigt auch auf, warum gerade nach russiscen Erfahrungen der Vergangenheit ein Plan vieler Mächtiger, Musiker durch Führung an staatsnahe Institutionen zu binden, bei Rap- oder Rockmusik wahrscheinlich nicht aufgeht. Ein Beitrag im Rahmen unserer Reihe Russland.direct http://www.russland.direct – jeden Sonntag auf russland.TV
COMMENTS