Präsidentschaftskandidatin von Belarus verzichtet auf Wahlkampfveranstaltungen

Präsidentschaftskandidatin von Belarus verzichtet auf Wahlkampfveranstaltungen

Die weißrussische Präsidentschaftskandidatin Anna Kanopatskaja erklärte, dass ihre Kinder bedroht seien und sie deshalb keine Wahlkampfveranstaltungen machen werde.

Sie traf sich mit der Leitung ihres Hauptquartiers und vertrauenswürdigen Personen. Sie erörterten zwei wichtige Fragen. „Die erste war die Frage, wie man unter den gegenwärtigen Bedingungen den Wahlkampf vor den Wahlen führen kann. Alle waren sich einig, dass in Anbetracht der Bedrohungen, die auf mich, meine Kinder und meine Vertreter zukommen, die Entscheidung, Wahlkampfkundgebungen abzulehnen, richtig war“, schrieb sie am Sonntag in Facebook.

Ihrer Meinung nach ist die gegenwärtige Regierung, „die sich auf die Bekämpfung von Dissens und Proteststimmungen konzentriert, heute nicht in der Lage, irgendjemanden außer sich selbst zu schützen, was die Veranstaltungen auf den Straßen gefährlich mache. „Außerdem sind die Orte, die die Behörden für Veranstaltungen festgelegt haben, besser für Hundeausflüge geeignet“.

Kanopatskaja merkte an, sie beabsichtige daher, Wahlkampveranstaltungen in Unternehmen durchzuführen. Dort könne den Menschen angemessene Sicherheit geboten werden. „Diese Woche haben wir Briefe an die 50 größten Unternehmen des Landes geschickt. Wir warten auf Antworten“, schrieb sie.

Am vergangenen Montag wurde bekannt, dass eine andere Präsidentschaftskandidatin, Swetlana Tichanowskaja, ihre Kinder aufgrund von Drohungen gegen sie ins Ausland gebracht habe. Sie berichtete bereits im Juni über die Drohungen.

Darüber hinaus sagte am 24. Juli der ehemalige Präsidentschaftskandidat von Belarus und ehemalige Leiter des High-Tech-Parks (HTP) Valeri Tsepkalo, er habe das Land mit seinen Kindern verlassen und sei in Moskau.

Seine Frau, Veronika Tsepkalo, erklärte, dass die Staatsanwaltschaft in die Schule ihrer Kinder kam und „die Lehrer bat, Anträge zu schreiben“. Sie kommentierte das damit, dass sie „nach meinem Verständnis einen Prozess eingeleitet haben, um mir meine elterlichen Rechte zu nehmen. … Deshalb haben wir beschlossen, Valeri und die Kinder aus Weißrussland herauszubringen, weil wir eine reale Bedrohung und Gefahr sehen“, sagte sie. Veronika Tsepkalo selbst blieb im Land, da sie sich am Wahlkampf von Tichanowskaja beteiligt.

Letzte Woche wurde berichtet, dass die Zentrale Wahlkommission KEK von Belarus fünf Präsidentschaftskandidaten registriert habe, darunter den amtierenden Staatschef Alexander Lukaschenko.
Am 9. August finden in Belarus Präsidentschaftswahlen statt.

[hrsg/russland.NEWS]

COMMENTS