Polizei und Rechter Sektor arbeiten in Kiew zusammen

Vor kurzem wurde der Vizekommandeur der rechtsextremen Miliz Azov, Mitglied der „Volksfront“ von Regierungschef Jazenjuk, zum Polizeichef der Region Kiew ernannt.

[Florian Rötzer] Wadim Trojan, der Vizekommandeur der rechtsextremen Miliz „AZOV“ ist vom ukrainischen Innenminister Awakow in der letzten Woche zum Polizeichef der Region Kiew ernannt worden. Trojan gehört der offen faschistisch auftretenden Gruppe „Wotanjugend“ und „Patriot der Ukraine“ an, einer paramilitärischen, mit der Wolfsangel auftretenden Organisation der 2008 gegründeten Sozialnationalen Versammlung, die wiederum aus der Sozialnationalen Partei hervorging. Sie wurde vom damaligen ukrainischen Präsidenten Juschtschenko unterstützt, der durch die Orange Revolution an die Macht kam. Mitbegründer und erster Führer von „Patriot der Ukraine“ war Andriy Parubiy, der auch bereits an der Orangen Revolution maßgeblich mitgewirkt hat und bis vor kurzem, dann als Mitglied der Vaterlandspartei, als Vorsitzender des mächtigen Sicherheits- und Verteidigungsrats fungierte. Zuvor war er der „Kommandeur“ der „Selbstverteidigungskräfte“ des Maidan.

Bekannt wurde „Patriot der Ukraine“ durch ihre Angriffe auf Ausländer und ihre rassistische Ideologie. Im Rahmen der Maidan-Bewegung schloss sie sich mit anderen rechtsextremen Gruppen dem Rechten Sektor an. Die rechtsextremistischen Mitglieder von AZOV kommen vorwiegend aus dem Rechten Sektor und aus anderen Ländern. Der Rechte Sektor hatte sich nach dem Sturz von Janukowitsch geweigert, seine Militanten in die Nationalgarde zu integrieren, und konnte nach Auseinandersetzungen mit Awakow schließlich die Bildung und Anerkennung von Milizen durchsetzen.

Bei Azov kämpfen auch aus dem Ausland stammende Rechtsextremisten mit, auf manchen Helmen findet man Hakenkreuze. Azov hatte mit dem „Bataillon Dnipro“, in dem vor allem Mitglieder des Rechten Sektors sind, und der Nationalgarde bereits Mitte Mai die Hafenstadt Mariupol eingenommen. Human Wrights Watch kritisierte, dies sei mit „exzessiver Gewalt“ geschehen. Jetzt verteidigt Azov Mariupol und liefert sich seit Wochen Artilleriegefechte mit den separatistischen Milizen. Deren Führung hat kürzlich erklärt, dass „Neurussland“ die Hafenstadt für sich beansprucht und notfalls mit Gewalt einnehmen wird.

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