Im russischen Fernsehen ist es schon ein Grund für große Diskussionen wie in der Boulevardsendung „Prjamoi efir“. Wurde Jewgeni Pluschenko von nationalen Eislaufverband gegen seinen Willen gedrängt, in Sotschi trotz seiner Verletzungen anzutreten?
Grundlage für die Spekulationen ist ein Pluschenko-Interview des CNN, das jedoch auch keinen so deutlichen Aufschluss gibt über die Sache, wie es CNN herauslesen will. Denn Pluschenko bestätigt hier nur indirekt solchen Druck und man fragt sich, ob er die Frage nach dem „gezwungen werden“, die er mit „yes“ beantwortete, richtig verstanden hat. Denn an anderer Stelle des Interviews spricht er von seinem eigenen vorhandenen Willen zur Teilnahme. Die Spekulationen fallen auf jeden Fall nach Pluschenkos Verletzungs-Aus in der Kür der Herren natürlich auch in Russland auf fruchtbaren Boden. Auch die fehlende Transparenz der Entscheidung seiner Teilnahme – anstelle des amtierenden russischen Meisters Maxim Kowtum – bietet natürlich Nährboden für die Gerüchteküche. Diese ist jedoch so außergewöhnlich nicht – auch westliche Eislaufverbände haben schon Stars anstatt amtierender Meister für Olympische Spiele nominiert.
Einige Pluschenko-Kenner sehen die Spekulationen äußerst kritisch. Denn es ist nicht auszuschließen, dass der Star durchaus selbst trotz der Risiken durch seine Verletzungen nach Sotschi drängte und nun nach seinem Misserfolg in die Rolle des Gedrängten schlüpft. Auf jeden Fall hat sein unglücklicher letzter Auftritt in seiner aktiven Laufbahn für eine neue Legende gesorgt – leider keine goldene.
Das CNN-Interview
http://www.youtube.com/watch?v=wxNF4rjTR4g
Bericht von russland.TV aus der Zeit vor Sotschi zum Thema Kowtun oder Pluschenko (vor der Entscheidung)
Foto: (c) RIA Novosti 2014
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