Plant Russland ein Verbot von Bitcoin? – was wir derzeit wissen

Plant Russland ein Verbot von Bitcoin? – was wir derzeit wissen

Russland gehört seit jeher zu den Ländern, die eine recht kritische Ansicht gegenüber Bitcoin haben. In den Jahren 2014 und 2015 wurden mehrere Maßnahmen getroffen, um die Russen an der Nutzung von Bitcoin zu hindern. Damals wurden sämtliche Plattformen für Kryptowährungen sowie sich damit befassende Nachrichtenseiten blockiert. Kurzzeitig hatte es den Anschein, als würde Russland von seinem harten Kurs ablassen. Allerdings scheint das keineswegs der Fall zu sein.

Erst kürzlich kamen immer mehr Meldungen auf, dass Russland ein Verbot des Bitcoin plant. Angesichts der Deutsch-Russischen Initiative zur Digitalisierung der Wirtschaft (GRID) ist das eine unvorhergesehene Entscheidung. Schließlich gehört zu einem gewissen Grad auch der Bitcoin zur Digitalisierung dazu. Doch was ist eigentlich dran an den Meldungen? Plant Russland wirklich ein Verbot des Bitcoin?

Gesetzesentwurf ist bereits in Arbeit

Das russische Parlament arbeitet aktuellen Berichten zufolge an einem Gesetzesentwurf, um den Bitcoin und andere Kryptowährungen zu illegalen Vermögenswerten zu machen. Sollte das Gesetz durchgesetzt werden, würde das online Kaufen von Bitcoin unter Strafe stehen. Sogar das Bezahlen und Handeln wären illegal. Grundsätzlich alles, was in irgendeiner Form mit digitalen Währungen zu tun hat. Die möglichen Strafen dafür sind nicht zu vernachlässigen. Zum einen drohen Strafen in Höhe von mehreren tausend Euro für Privatpersonen und Strafen in Höhe von mehreren zehntausend für juristische Personen. In besonders schweren Fällen ist sogar Zwangsarbeit von bis zu fünf Jahren oder eine Freiheitsstrafe von bis zu sieben Jahren möglich. Sollte der Gesetzesentwurf also tatsächlich durchgesetzt werden, brechen für Krypto-Anleger in Russland harte Zeiten an. Zumal ein anonymes Handeln mit Bitcoin bereits jetzt kaum möglich ist. Im Zuge von verschärften Regelungen wird es praktisch unmöglich sein.

Viele Experten sehen das Verbot kritisch

Wie zu erwarten, ist das möglich Verbot nicht gerade positiv aufgefasst worden. Experten auf der ganzen Welt äußern, dass Russland seine technologische Entwicklung durch ein Verbot von Kryptowährungen einschränken würde. Tatsächlich ist es so, dass es in Russland viele Firmen gibt, die primär an innovativer Hardware und Software für digitale Währungen arbeiten. Sollte das Verbot tatsächlich durchgesetzt werden, wäre das für diese Firmen ein Totalschaden, der im gesamten Land Folgen haben würde. Des Weiteren ist davon auszugehen, dass der Handel einfach in den Untergrund verlegt werden wird. Damit würde der gewünschte Effekt der Regierung ausbleiben. Sollte gar ein großer Schwarzmarkt für digitale Währungen entstehen, würde das im schlimmsten Fall nur den Kriminellen zugutekommen.

Warum Russland den Bitcoin verbieten will

Offiziell begründet Russland seine Einstellung zu digitalen Währung damit, dass die Regierung den Rubel stärken möchte. Ob dieses Ziel angesichts der Bitcoin Kursentwicklung realistisch ist, sei mal dahingestellt. Ein Verbot würde eher einem Innovationsstopp gleichkommen. Ein weiteres Argument ist das hohe Risiko des Bitcoin. Zugegebenermaßen bergen digitale Währungen ein gewisses Risiko. Allerdings ist das generell bei vielen Anlagen der Fall und wer die größten Anfängerfehler von Tradern vermeidet, hat in der Regel keine schlechten Karten. Kryptowährungen sind schließlich eine Anlage mit Potential. Fakt ist, dass die Begründungen Russlands wahrscheinlich nicht die ganze Wahrheit sind. Womöglich geht es vielmehr darum, eine von den russischen Banken unabhängige Währung einzudämmen, um so indirekt den Machtapparat der Regierung zu stärken.

 

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