Petersburger Gewerkschafts-Universität geht gegen unbequeme Studenten vor

Die Geisteswissenschaftliche Universität des Gewerkschaftsbundes (SPBGUP) will 150 Studentinnen und Studenten aus fadenscheinigen Gründen exmatrikulieren. Offiziell sollen sie von der Uni fliegen, weil sie sich zu auffällig kleiden, undiszipliniert sind, dem Studium nicht gewachsen sind oder sich im Internet “unschön geäussert” haben.

Das letztere trifft am ehesten zu, denn auffällig viele der Betroffenen sind Leser oder Autoren der uni-kritischen Gruppe “Zufällig an der SPBGUPI gehört” im Sozialnetzwerk vkontakte.ru. Auf der “schwarzen Liste” befindet sich unter anderem der Moderator der Gruppe. Viele Leser liessen sich durch die Massnahme der Universitätsleitung einschüchtern und zogen sich aus der Gruppe zurück – die Zahl der Abonnenten ist um einen Drittel gesunken, schreibt gazeta.ru. An sich dient die Seite dem normalen Informationsaustausch unter Studierenden der Gewerkschaftsuni. Jemand sucht ein Zimmer oder verkauft ein Fahrrad, organisiert einen Ausflug oder einen Fotokurs.

Unter den Posts sind jedoch auch immer wieder kritische Äusserungen gegenüber der Uni und ihrem Rektor Alexander Sapesozky zu finden. Das Oberhaupt der Uni geriet in den vergangenen Monaten mehrmals in die Schlagzeile, so im vergangenen Oktober als er auf dem Uni-Portal auf die Frage einer erstsemestrigen Studentin nach den Preisen in der Uni-Mensa äusserst ungehalten reagierte, die Studentin beschimpfte und sie dazu aufforderte, zu verschwinden.

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