Peskow: Demographie ist Russlands Achillesferse

Peskow: Demographie ist Russlands Achillesferse

Präsidentensprecher Dmitrij Peskow sagte in einem Interview mit der Zeitung Argumenty i Fakty, dass es schwierig sei, die demografischen Probleme in Russland zu lösen. Es sei notwendig, weiterhin alle möglichen Maßnahmen zu ergreifen, um die demografische Situation zu korrigieren, darunter auch die „Propaganda für große Familien“.

 „Die Demografie ist wahrscheinlich unsere Achillesferse, unser größtes Problem. Es lässt sich nicht über Nacht lösen“, sagte Peskow. Zu den Maßnahmen, die der Staat in dieser Richtung ergriffen hat, zählte der Redner die Indexierung des Mutterschaftsgeldes, Unterstützungsmaßnahmen für alleinerziehende Mütter und arme Familien.

Um die demografische Situation zu korrigieren, sei es laut Peskow auch notwendig, das Kinderkriegen zu „propagieren“ und „in Mode“ zu bringen. „Deshalb sind uns ja auch die traditionellen Werte so wichtig. Es geht um Leben und Tod für unser Land mit seinem riesigen Territorium“, sagte Peskow, der selbst Vater von sechs Kindern ist.

Rosstat schätzt, dass der natürliche Bevölkerungsrückgang bis 2023 von 495.200 auf 500.300 Menschen ansteigen wird. Anfang 2024 legte Rosstat zwei Varianten der Bevölkerungsprognose für Russland bis 2046 vor: eine hohe und eine niedrige. Die optimistische Variante der Prognose geht davon aus, dass die Bevölkerung Russlands bis Anfang 2046 um 4,6 Millionen Menschen auf 150,9 Millionen wachsen wird. Nach der pessimistischen Variante wird die Bevölkerung des Landes bis 2046 um 15,4 Millionen Menschen auf 130,6 Millionen schrumpfen.

Wie die russische Zeitung RBK aus vorläufigen Daten des Statistikamtes Rosstat erfuhr, ist die Fruchtbarkeitsrate in Russland, d.h. die durchschnittliche Zahl der Kinder pro Frau, ist im Jahr 2023 auf 1,41 gesunken. Werte unter diesem Niveau (1,31) wurden zuletzt vor 17 Jahren – im Jahr 2006 – verzeichnet.

Die landesweit höchsten Werte für 2023 wurden in Tschetschenien (2,66), Tuwa (2,44) und der Republik Altai (2,03) gemessen. Die niedrigsten Werte wurden in Sewastopol (0,98) und im Leningrader Gebiet (0,88) ermittelt. Gleichzeitig ist die Zahl der dritten und weiteren Kinder pro Frau im Jahr 2023 gestiegen. Nach Angaben des Arbeitsministeriums ist dies auf die Verstärkung der staatlichen Familienförderung zurückzuführen.

Nach der Bevölkerungsprognose des Basisszenarios von Rosstat wird die Geburtenrate im Jahr 2024 auf 1,32 sinken und im Jahr 2025 auf 1,33 steigen. Im Jahr 2045 wird sie voraussichtlich 1,66 betragen.

 [hrsg/russland.NEWS]

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