Parteien-Rating vor der Wahl

Ein letzter Stimmungstest des Allrussischen Meinungsforschungsinstitutes WZIOM vor der Duma-Wahl am Sonntag bestätigte im Großen und Ganzen die Trends der letzten Wochen.

Zu den Umfrageergebnissen sagt der Generaldirektor des WZIOM, Walerij Fjodorow: „Je näher der Tag der Abstimmung rückt, desto mehr verschärft sich der Wettstreit zwischen den Parteien, und am meisten bekommt traditionell die herrschende Partei ab. Ihr Rating ist innerhalb von drei Monaten von 45 auf 41 % der Stimmen gesunken, aber das Ergebnis des nächsten Verfolgers ist viermal niedriger (In den letzten Tagen kehrte sich der Abwärts-Trend wieder in einen Anstieg um, wahrscheinlich, weil die Partei immer wieder ihre Verbindung zum Präsidenten betonte.“

Ein weiterer wichtiger Trend der letzten Wochen ist der Zuwachs für die LDPR, die den zweiten Platz immer mehr für sich beansprucht. Die Kampagne der KPRF führte nicht zu einer Erhöhung des Ratings der Partei, jedoch ist die Haupt-Wählerschaft der Kommunistischen Partei recht stabil. Das Rating von „Gerechtes Russland“ (SR) schwankte mit den Stimmungen der Wählerschaft der Partei, denn SR ist ein typischer Zweitstimmen-Kandidat, aber auch die Überzeugung ihrer Anhänger ist alles andere als endgültig. Von den neuen Parteien erhielt die die Russische Partei der Rentner „Für soziale Gerechtigkeit“ den meisten Zuspruch (2 %).

Alle anderen Parteien liegen in der Umfrage bei einem Prozent der Stimmen oder darunter.

Allerdings warnt Fjodorow davor, das Rating einer Prognose gleichzusetzen: „ Für den Wahlkampf 2016 gilt dies ganz besonders“.

Die Wahlbeteiligung erwartet Fjodorow bei 50 Prozent oder knapp darüber, was rund zehn Prozent weniger wären als 2011 (60,21%). „Aber es sind mehr als die 45-47 Prozent, die wir noch vor zehn Tagen prognostizierten“, erklärte der Generaldirektor des WZIOM in einem Rundfunkinterview.

Bei den Duma-Wahlen am Sonntag wird die eine Hälfte der Abgeordneten des russischen Parlaments über die Parteilisten gewählt, die andere über Direktmandate. Außerdem finden am 18. September auch Wahlen in 39 Regionen des Landes statt, in neun Regionen werden die Gouverneure direkt gewählt. Darüber hinaus sind Wahlen in etwa 5.000 Kommunen geplant.
(Hartmut Hübner/russland.ru)

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