Mit Panzer und „Internationaler“ durch Berlin

Da staunten die Berliner nicht schlecht. „Kommunisten“ fuhren gestern mit einem sowjetischen Panzer zu den Klängen der „Internationalen“ durch die Bundeshauptstadt. Rund dreißig Aktivisten waren bei der genehmigten Demonstration dabei. Der Auftritt sorgte für dementsprechend Furore.

„Da wird der Beginn einer Diktatur gefeiert. Mir fehlen die Worte. Diese Nostalgie ist völlig fehl am Platz“, echauffierte sich die FDP-Bezirks-Politikerin Marlene Heihsel via Twitter über den Korso, an dem neben einem Panzer, einer Kanone und einem Kriegsschiff Teilnehmer mit mehreren dekorierten Autos mitwirkten.

Im Gedenken an die Oktoberrevolution in Russland, die sich am morgigen Tag zum hundertsten Male jährt, führte der bizarre Zug durch Berlin-Friedrichshain und -Mitte. Die Wagen auf denen die Kriegsrelikte bis nach Moabit und wieder zurück gezogen wurden, stammten aus den Beständen der ehemaligen NVA und waren mit sowjetischen Fahnen und Hoheitszeichen aufgepäppelt.

Veranstaltet wurde die friedliche Demonstration, an der ursprünglich dreihundert, den Behörden angegebenen, Personen teilnehmen wollten, vom „Verein für die unliteratische Verwendung der Literatur und außergewöhnliche Brechtvorhaben“. Die Polizei hatte im übrigen keinen Grund zu Beanstandungen.

[mb/russland.NEWS]

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