Ostukraine: Fünf Demos der Antimaidan-Opposition am Wochenende [mit Video]

Gleich in fünf Städten der russischsprachigen Ostukraine fanden Demonstrationen statt, die sich gegen die aktuelle „Euromaidan-Regierung“ in Kiew richteten und unter dem gemeinsamen Motto „Russischer Frühling“ standen. Sie verliefen teilweise friedlich, teilweise kam es zu gewalttätigen Auseinandersetzungen, auch mit proukrainischen Nationalisten.

  • Dieser Bericht beruht ausschließlich auf Informationen ostukrainischer Online-Medien, um eine Beeinflussung unserer Berichterstattung durch deutsche oder russische Propaganda zu verhindern

So kamen in Odessa am gestrigen Sonntag mehrere tausend Menschen zusammen, insbesondere um für eine Föderalisierung der Ukraine und eine Freilassung des in Kiew inhaftierten örtlichen Oppositionsführers Davidschenko zu protestieren. In der Kritik ist die aktuelle Regierung auch, da durch sie wieder ein Oligarch an die Macht in der Ukraine kommen dürfte. Am Ende der sonst friedlichen Demonstration gab es dann doch ein Handgemenge von Demonstranten mit etwa 30 Aktivisten des neofaschistischen „Rechten Sektors“. Odessa liegt am Westrand des russischsprachigen Gebiets, wo die Westukraine nicht weit entfernt ist und so sind hier beide Gruppen auf den Straßen aktiv, auch wenn bei den Aktionen die einheimische, prorussische Opposition ein größeres Mobilisierungspotential besitzt.

In Lugansk ganz im Osten der Ukraine trafen sich die prorussischen Demonstranten bereits am Freitag und Samstag. Von der Samstagsdemo gibt es auch ein Amateurvideo:

https://www.youtube.com/watch?v=qM__jYw5lIc

Die Demonstranten, die neben russischen auch ukrainische Flaggen mit sich führten, sprachen sich, wie auf vorangegangenen Demonstrationen in der Stadt, erneut für einen Volksentscheid über die weitere Zugehörigkeit ihrer Heimat zur Ukraine aus. Sie planen auch einen Boykott der Präsidentschaftswahlen im Mai. Eine Demonstration mit ähnlichen Zielen gab es auch in Charkow mit mehreren tausend Teilnehmern. Sie enthüllten unter anderen eine Gedenktafel wegen zwei Todesopfern, die bei einer früheren Aktion durch gewalttätige Störungen des neofaschistischen „Rechten Sektors zu Tode kamen.

Auch in Donezk gab es vergleichbare Demonstrationen. Hier versuchten am Samstag zusätzlich 500 prorussische Aktivisten in den Bahnhof einzudringen, weshalb gegen sie Strafverfahren angestrengt werden sollen. Sie hatten im Anschluss die Abfahrt eines Zuges blockiert. In Dnjeprpetrowsk richtete sich eine weitere Demonstration vor allem gegen die örtlichen Aktivitäten des „Rechten Sektors“, der bei Straßenpatroullien gemeinsam mit proukrainischen Kosaken mehrere prorussische Sympathisanten angegriffen hat (russland.RU berichtete). Alle Demonstrationen gemeinsam haben, dass sie von den deutschsprachigen Mainstream-Medien in der Berichterstattung weitgehend ignoriert wurden, während man sich der Berichterstattung von pro-Euromaidan-Veranstaltungen stets in großer Breite widmet.

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