Ostukraine: Kämpfe, markige Worte und Oligarchenkrieg

Am Tag 1 nach der Oligarchenaktion gegen die Separatisten sind wieder beide Seiten aktiv, sich die Oberherrschaft über den Südosten der Ukraine zu sichern.

Anti-Oligarchendemo und Oligarchendank

So organisierten Antimaidaner eine Demonstration gegen den Oligarchen Achmetow in Mariupol und für die Schaffung freier Gewerkschaften in seinen Betrieben. Dieser dankte mittlerweile allen Beteiligten an seiner Aktion. Wie viele das im Einzelnen sind ist umstritten. Fest steht, dass die kurzen Streiks in seinen eigenen Betrieben (und auf seine Weisung) eine sehr rege Beteiligung hatten, jedoch die von ihm organisierten Kundgebungen wesentlich kleiner waren, als von den deutschen Mainstream-Medien berichtet. Antimaidan-Führer Gubarjew polterte zur Antwort wieder mit einer Verstaatlichung des Firmenimperiums von Achmetow in der „Volksrepublik Donbass“. In Mariupol wurden auch wieder bewaffnete Einheiten der Separatisten gesehen.

Kämpfe und Gedöns von beiden Seiten

Kämpfe in Folge eines Vorstoßes der ukrainischen Armee meldet die Onlinezeitung Tajmer aus Odessa in Slawjansk. Ein Wohngebiet liege unter Feuer. Der „Volksmajor“ Ponomarew aus Slowjansk tönte dennoch aus seinem Hauptquartier, man werde bald aus Slawjansk nach Donezk ziehen und mit den dortigen Euromaidanern „aufräumen“. Milizionäre in Lugansk kündigten fest an, die Durchführung der ukrainischen Präsidentenwahl vor Ort zu verhindern. Eine ähnliche Sprachregelung gebrauchte heute ebenfalls Übergangspräsident Turtschikow in Kiew und kündigte die „komplette Säuberung des Donbass von Terroristen“ an. Der „Runde Tisch“ der Regierung tagte in Nikolajew – erneut ohne Beteiligung der Gegenseite, so dass entscheidende Ergebnisse weder zu erwarten waren noch erzielt wurden. Nach Deeskalation klingen und handeln da beide Seiten beileibe nicht.

Dnjepropetrowsk als östliche Euromaidan-Basis

Die Euromaidaner machen zwischenzeitlich Dnjepropetrowsk zu ihrer Basis im Osten, wo der Antimaidan bereits seit Beginn eher schwach ist und die Straßen von den Hilfstruppen der Euromaidaner beherrscht werden. Das dortige Haus des Politikers Oleg Zarew, der dem Antimaidan nahe steht, wurde von zwei Bussen bewaffneter Männer mit Molotow-Cocktails in Brand gesetzt. Es entstand nur Sachschaden, da Zarew seine Familie bereits davor vorsorglich evakuiert hatte. Der Leninplatz in der Stadt wurde mittlerweile in „Platz der Helden des Maidan“ umbenannt.

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