Neues Altes vom Lexikus-Verlag – Die Russische Literatur und Iwan Turgeniew

Autor: Glagau, Otto (1834-1892) deutscher Journalist und Schriftsteller im deutschen Kaiserreichs, Erscheinungsjahr: 1872

Diese Abhandlung wurde zuerst im Feuilleton der hiesigen „Nationalzeitung“ veröffentlicht; jedoch unter Verhältnissen und in einer Weise, die ihr so ungünstig wie nur immer möglich waren. Ungefähr die Hälfte war erschienen, als im Juli 1870 der Krieg gegen Frankreich losbrach und die Redaktion sich nun bewogen fühlte, den Abdruck einzustellen. Erst neun Monate später erfolgte die Fortsetzung, so dass der Zusammenhang wohl den meisten Lesern verloren gegangen ist.

In der vorliegenden Buch-Ausgabe hat meine Arbeit mancherlei Zusätze, eine nicht unbeträchtliche Erweiterung erfahren. Ken hinzugekommen ist u. A. Kapitel XI. „Turgeniews Nachahmer“.

„Die russische Literatur und Iwan Turgeniew“ lautet, dem Inhalt entsprechend, der Titel. Eh‘ ich Turgeniew selber vorführe, schien es mir nötig, in der Kürze auch seiner Vorgänger zu gedenken, einen Rückblick auf die Entwicklung der russischen Literatur zu werfen.

Die russische Literatur war bis dahin in Deutschland so ziemlich unbekannt. Erst ganz neuerdings hat man unter uns angefangen ihr ein Interesse zuzuwenden, das sie wahrlich verdient. Sie hat namentlich auf dem Gebiet der Novelle eine Reihe von Dichtern aufzuweisen, die es wohl verdienen neben den neueren Erzählern der Franzosen wie der Engländer genannt und bekannt zu werden. Turgeniew freilich ist in Deutschland kein Fremdling mehr, sondern auch bereits hier ein vielgelesener Schriftsteller.

Um so mehr darf ich hoffen, mit meinem Büchlein nicht ganz unerwünscht zu kommen. Was die verschiedenen Übersetzungen des Dichters ins Deutsche betrifft, so verweise ich noch ausdrücklich auf das Schluss-Kapitel.           Berlin, Ostern 1872.

Quelle: http://www.lexikus.de/bibliothek/Die-Russische-Literatur-und-Iwan-Turgeniew

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