Neues Altes vom Lexikus-Verlag – Die Entwicklung der deutsch-russischen Handelsbeziehungen

Jede gediegene Arbeit, die zur Erforschung und zur Kenntnis der kulturellen und der wirtschaftlichen Verhältnisse Russlands beiträgt, ist mit Dank aufzunehmen. Es fehlt an solchen Werken. Mit Recht wurde schon vor dem Kriege darüber geklagt, dass trotz der innigen und weitverzweigten wirtschaftlichen Beziehungen zwischen den beiden benachbarten Reichen Land und Leute und Leben Russlands selbst den tiefer gebildeten Deutschen im allgemeinen fremd waren. Immerhin muss jedoch auch anerkannt werden, dass namentlich seit dem Beginn des Jahrhunderts in Deutschland viel zur Aufklärung über Russland und zur inneren Annäherung an die Russen geschehen ist.

Die gute russische Literatur ist von deutschen Verlegern in tadellosen Übersetzungen dem deutschen Volke nahegebracht worden. Es wurden Studienreisen nach Russland veranstaltet, ich nenne insbesondere die im Jahre 1912 unter der Führung von Professor Sering unternommene Studienreise der „Vereinigung für staatswissenschaftliche Fortbildung“.

Zahlreiche deutsche Gelehrte ersten Ranges nahmen teil an Kongressen in Russland, so an dem VI. Internationalen Geologen-Kongress in St. Petersburg 1896, an dem Medizinischen Kongress in Moskau im Jahre 1896, ferner an dem Internationalen Geographen-Kongress in St. Petersburg 1902. Deutschland beteiligte sich an verschiedenen Ausstellungen in Russland, Ich erwähne die Ausstellung „Detski Mir“ (Kinderwelt) in St. Petersburg im Jahre 1903, die mit Unterstützung des Reiches, des Preußischen Kultusministeriums und des Deutsch-Russischen Vereines beschickt wurde, Russische Hausindustrieerzeugnisse fanden in ihrer einzig schönen Eigenart durch Ausstellungen in deutschen Warenhäusern, namentlich in Berlin und in München, Eingang in deutsche Häuser. Dem Moskauer Theater wurde Gelegenheit zu Gastspielen auf ersten deutschen Bühnen gegeben.

Quelle: http://www.lexikus.de/bibliothek/Die-Entwicklung-der-deutsch-russischen-Handelsbeziehungen

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