Neues Altes vom Lexikus-Verlag – Der deutsche Kaufmann in Nowgorod bis zur Mitte des XIV. Jahrhunderts

Nowgorod sei die einzige Stadt Russlands, die im eigentlichen Sinne des Wortes eine Geschichte habe und zwar insofern, als eben kein anderes städtisches Gemeinwesen sich so seinen Charakter gewahrt, sich so an der Spitze und als Vertreter des Territoriums entwickelt hat.

Anderswo in Russland besaß die Stadt zwar auch eine gewisse Macht, aber wir sehen gleichwohl, wie sie sich unter diejenige des Fürsten beugt und je länger, desto mehr ihre eigene neben der fürstlichen einbüßt. Hier in Nowgorod hingegen gelangte der Fürst nie so weit, dass er ganz selbständig hätte schalten, können, vielmehr ist er stets beschränkt und oft, der Stadt untergeordnet gewesen.

Sehr deutlich zeigt sich dieses darin, dass er seit dem Anfang des XIII. Jahrhunderts nicht mehr kraft eigenen Rechtes regierte, sondern in der Regel von der Bürgerschaft berufen wurde und daher auch nur so lange bleiben konnte, als er ihr genehm war. Indem Nowgorod sich so eigenartig, und in anderer Weise entwickelt hat, als die übrigen Teile des russischen Reiches, bietet es für den Forscher an sich ein großes Interesse dar**). Ein Umstand liegt uns indes noch näher und ist nicht weniger merkwürdig: das ist die Handelsverbindung, in welcher es mit den deutschen Kaufleuten stand.

Quelle: http://www.lexikus.de/bibliothek/Der-deutsche-Kaufmann-in-Nowgorod-bis-zur-Mitte-des-XIV-Jahrhunderts

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