Neuer Versuch: Michail Chodorkowski will in die russische Politik

Der ehemalige Öl-Tycoon Michail Chodorkowski, der Ende letzten Jahres frühzeitig aus dem Gefängnis entlassen wurde, hat im September in mehreren Interviews seine Rückkehr in die russische Politik angekündigt.

Chodorkowskis politische Rückkehr ist von der amerikanischen und der deutschen Regierung mit vorbereitet worden. Chodorkowski spricht für Teile der russischen Oligarchie, die eine soziale Explosion in Russland fürchten und nicht zuletzt aus Angst vor der Arbeiterklasse eine engere Zusammenarbeit mit den imperialistischen Mächten anstreben, in deren Ländern sie einen Großteil ihrer Vermögen gebunkert haben.

Chodorkowski gehört zu den kriminellen Oligarchen, die sich während der Restauration des Kapitalismus maßlos bereichert haben. Vor seiner Inhaftierung 2003 zählte er zu den einflussreichsten Männern Russlands und unterhielt enge wirtschaftliche und politische Verbindungen zu den USA. Die Zerschlagung von Chodorkowskis Öl-Konzern Jukos leitete eine weitreichende Umverteilung von Reichtümern und der Kontrolle von Rohstoffressourcen innerhalb der russischen Eliten ein.

Ende letzten Jahres wurde Chodorkowski vom russischen Präsidenten Putin frühzeitig freigelassen. Die Freilassung war vor allem mit der deutschen Regierung ausgehandelt worden. Der russische Präsident suchte über Chodorkowski eine Annäherung an die westlichen Mächte und versuchte gleichzeitig, pro-westlichere Fraktionen innerhalb der herrschenden Eliten zu beschwichtigen. (Siehe Weshalb sich die deutsche Außenpolitik für Chodorkowski einsetzt).

Damals erklärte Chodorkowski, der inzwischen in der Schweiz lebt, er würde sich aus der Politik ins Privatleben zurückziehen. In Wahrheit wurde über sechs Monate lang konzentriert an der Vorbereitung seiner politischen Rückkehr gearbeitet.

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