Nemzow-Mord – Destabilisierung – aber von welcher Seite?

Die Ermittler im Mordfall Nemzow haben zugeschlagen; gerade eine Woche nach der Tat sind bereits fünf Verdächtige in Haft.

Das macht einen Unterschied zu anderen Morden der Vergangenheit, denen ebenfalls ein politischer Charakter zugeschrieben wurde. Allerdings liegen die Dinge auch anders: Nemzow war ein ehemaliger stellvertretender Ministerpräsident. Ihn zu töten, war nicht nur ein Angriff auf die gesellschaftliche Ordnung, sondern unmittelbar auf den Staat. Im formalen Verständnis, wie es den Russen zu eigen ist, macht das einen Unterschied.

Der Mord einen Steinwurf vor der Kremlmauer war eine Herausforderung an den Präsidenten als Garant der Staatsmacht – und ihrer Angehörigen. Dazu gehören alle, die höchste Ämter ausüben oder ausübten, auch wenn sie später zur Opposition gehören. Es ist nachvollziehbar, dass Wladimir Putin das von seinem engen Vertrauten Alexander Bastrykin geleitete Ermittlungskommitee zu maximalem Eifer anhielt.

Die Spur der Mörder führt offensichtlich nach Tschetschenien. Alle fünf Inhaftierten stammen aus der Republik im Nordkaukasus. Am Montag wurde bereits ein angeblich Geständiger namentlich präsentiert: Saur Dadajew, ehemaliger stellvertretender Kommandeur des tschetschenischen Bataillons “Sewer” (Norden), das ursprünglich aus der Leibgarde des tschetschenischen Republikchefs Ramsan Kadyrow entstand.

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