Nachhaltige Schule – Photovoltaikprojekt auf Schule 1502 in Moskau eingeweihtSchule 1502 bild © wietek

Nachhaltige Schule – Photovoltaikprojekt auf Schule 1502 in Moskau eingeweiht

Am Mittwochabend wurde in Anwesenheit des Schweizer Botschafters, Vertretern der Deutschen Botschaft, des Goethe-Instituts Moskau, dem Geschäftsführer von ideas into energy gGmbH, Vertretern von Solar23 GmbH und eclareon GmbH, des Vereins Solarspar und der Initiative „Schulen – Partner der Zukunft“ (PASCH) zwei Photovoltaikanlagen eingeweiht. Sie werden auf dem Dach der staatlichen Moskauer Schule Nr. 1502 bei MEI installiert und dienen Demonstrations- und Bildungszwecken.

Ziel des Projekts ist es, die Schülerinnen und Schüler des Lyzeums mit dem Konzept der Nutzung erneuerbarer Energiequellen am Beispiel der Photovoltaik vertraut zu machen. Durch Umweltbildung und die damit einhergehende Kenntnis über moderne Möglichkeiten der Energieerzeugung werden sie mit einem Thema in Kontakt gebracht, das bisher in Russland kaum Beachtung fand.

Durch den Austausch von Wissen und Grundwerten schaffen wir nachhaltige Strukturen, um moderne Technologien im Unterricht einsetzen zu können. Somit können Umweltprobleme angesprochen und Lösungsansätze gefunden werden, heißt es in der Projektbeschreibung.

Schulen mit nachhaltigen Konzepten und positivem ökologischen Fußabdruck sollen als Vorbilder für die Schulen der Zukunft dienen, in denen die Schüler an Bildungsprozessen und der Gestaltung von Unterricht partizipieren.

Ablauf und möglicher Einsatz für die Schule

Die erste Photovoltaikanlage wird von Solar23 konstruiert und gesponsert. Die Anlage demonstriert die Solarenergienutzung mit Stromspeicherung als eine typische Anwendung in ländlichen Regionen ohne Anbindung an das zentrale Stromnetz, von denen es in Russland zahlreiche gibt, insbesondere in Sibirien und im Fernen Osten. Bis dato werden diese netzfernen Regionen zumeist über Dieselgeneratoren mit Strom versorgt. Dieses ist häufig mit hohen Betriebskosten verbunden und stellt die Regionen vor Umweltprobleme.

Die zweite Photovoltaikanlage wird vom Schweizer Solarenergieverein Solarspar und dem Gründachspezialisten ZinCo eingebracht. Diese Installation kombiniert das Konzept eines Gründachs und einer Solarstromanlage für die Anwendung im städtischen Raum, wo nebst der Produktion von lokalem Sonnenstrom auch die Biodiversität und die Regenwasserretension eine immer wichtigere Rolle spielen. Mit dem Einsatz von vertikal aufgeständerten „bifazialen“ Modulen wird eine unterhaltsarme Lösung für arktische und bergige Regionen mit flacher Sonneneinstrahlung und Schnee als Reflektor (Albedoeffekt) aufgezeigt. Diese neuartige Installation wird bereits erfolgreich auf einem Dach in Jakutsk unter extremsten Bedingungen getestet und die bifazialen Zellen produzieren 45 Prozent mehr Ertrag als die klassischen Zellen im 40 Grad Winkel am gleichen Standort. Dank dem Wechselrichter, einem Optimierungsprogramm und der App von Solaredge kann die Leistung der Anlage jederzeit auf per Handy nachverfolgt werden.

Beide Systeme werden voll funktionstüchtig auf dem Dach installiert, das heißt der Strom kann aus Sonnenenergie erzeugt werden, um ihn in der Schule für verschiedene Verbraucher bereitzustellen. Entsprechende Messtechnik und Visualisierungen zur Erzeugung und zur Nutzung des Stroms werden für die Schülerinnen und Schüler zu Lernzwecken bereitgestellt. Mit Unterstützung der PASCH-Initiative und des Goethe-Instituts Moskau soll die Installation durch einen Lehrfilm für den Unterricht und durch die Erstellung von weiteren Lehrmaterialien begleitet werden. Für 2020 ist die Ausweitung des Vorhabens auf weitere Schulen in Russland und Zentralasien geplant.

Die staatliche Moskauer Schule Nr. 1502 bei MEI war vor 10 Jahren die erste Schule in Russland, die der PASCH-Initiative beigetreten ist, und ist jetzt wiederum die erste Schule in Russland, die eine eigene Solaranlage besitzt.

PASCH steht für die Initiative „Schulen: Partner der Zukunft“. Sie vernetzt weltweit mehr als 1.800 Schulen, an denen Deutsch einen besonders hohen Stellenwert hat.

PASCH ist eine Initiative des Auswärtigen Amtes in Zusammenarbeit mit der Zentralstelle für das Auslandsschulwesen (ZfA), dem Goethe-Institut (GI), dem Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) und dem Pädagogischen Austauschdienst (PAD) der Kultusministerkonferenz.

[hrsg/russland.NEWS]

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