Die deutsche Bild-Zeitung brachte am 12. August ein Bild mit einer russischen Übungsbombe, welche den russischen Kriegsruf „Nach Berlin!“ trägt, als Sensation heraus. Die Aufnahme wurde kürzlich während eines Manövers der russischen Flieger- und Raketentruppen in Kaliningrad gemacht und zeigt laut dem Boulvard-Blatt „gefährliche Tendenzen in der russischen Führung und Armee“.
Die Übungsbombe birgt durchaus moralischen Sprengstoff. In der selben Fotoserie, in der sie gezeigt wurde, ist noch eine andere Bombe mit der Aufschrift „Auf Stalin!“ zu sehen. Diese Bilder sagen mehr als 1000 Worte und bestätigen die Sieges-Nostalgie, in der ein Grossteil der Russinnen und Russen 70 Jahre nach dem Kriegsende schwelgen. Trotz seiner Grausamkeit wird auch Stalin von vielen wieder als grosser und gerechter Führer angesehen.
Für viele Russen nicht mehr als ein Witz
Sie passen auch ins Konzept der Regierung, die dieses Jahr mit aller Kraft der sowjetischen Siegernation wieder erstehen lassen wollte. Bei seinem Besuch am Tag der Flotte in Kaliningrad, weihte Präsident Putin nicht nur ein neues Kriegsschiff ein, sondern verkündete eine offensivere Marine-Doktrin. Die Wahl von Kaliningrad als westlichster russischer Vorposten für diesen Auftritt ist kaum ein Zufall.
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