„Moll-Stimmung“: Soziologen messen Wohlbefinden der Russen@ russland.NEWS

„Moll-Stimmung“: Soziologen messen Wohlbefinden der Russen

Das Jahr 2020 war für alle Länder ein schwieriges Jahr. Daher ist es nicht verwunderlich, dass Soziologen eine schlechte Stimmung feststellen, ebenso wie die Erwartung, dass das Jahr 2021 besser sein wird als das vorherige. Die Russen stellen hier keine Ausnahme dar.

Laut einer Umfrage des russischen Meinungsforschungsinstitutes WZIOM bezeichnen 76 Prozent der Befragten das vergangene als ein für Russland schlechtes Jahr. Die überwältigende Mehrheit der Befragten stimmte zu, dass 2020 für das Land schlechter war als das vorherige. Sogar die Wortverbindung „schwieriges Jahr“ ist in den Top drei Wörtern für 2020 gelandet. Allerdings glauben 38 Prozent der Befragten, dass Russland im Jahr 2020 ein besseres Jahr hatte als andere Länder.

Die Hälfte der Russen ist sich sicher, dass 2021 für sie persönlich besser sein wird, als das vorhergehende. Dies zeigt die Umfrage der Stiftung Öffentliche Meinung (FOM). Und wenn man der Umfrage des unabhängigen Meinungsforschungsinstituts Lewada-Zentrum Glauben schenken darf, hoffen sogar 60 Prozent der Russen, dass das kommende Jahr besser wird als das vorherige. 64 Prozent sehen dem kommenden Jahr mit Hoffnung entgegen. Beide Umfrage-Institute stellen fest, dass dies der höchste Wert ist, seitdem solche Untersuchungen durchgeführt werden.

Gleichzeitig glaubt die Mehrheit der Russen, dass das Jahr 2021 politisch (62 Prozent) und wirtschaftlich (71 Prozent) turbulent sein wird. Ein Viertel der Russen sieht dem Jahr 2021 mit Sorge entgegen. Das ist mehr als in den letzten Jahren, aber weniger als am Vorabend von 2016 (28 Prozent).

Die Russen setzen ihre größten Hoffnungen auf Lohnerhöhungen (FOM – 15 Prozent). Laut der WZIOM-Umfrage sind die wichtigsten positiven Erwartungen der Russen für das Jahr 2021 mit einer Verbesserung der Situation mit der Pandemie und dem Sieg über das Virus (21 Prozent) verbunden.

In einem Interview für das Portal Business Online bezeichnete der Generaldirektor des WZIOM, Walery Fjodorow, die Stimmung der Russen als „trübselig“. Es wird in der Gesellschaft bis zu dem Moment andauern, „indem wir sehen werden, dass die Welle des Coronavirus zurückgeht. Dies wird wahrscheinlich im späten Winter/Frühjahr 2021 geschehen – es sei denn, es gibt ein spezielles Ereignis, das diese Stimmung ändert“, so Fjodorow.

Darüber hinaus stellte er fest, dass keine radikalen Veränderungen in der russischen Gesellschaft stattgefunden haben. „Im Gegenteil, wir haben uns ziemlich erfolgreich angepasst – an das Homeschooling, an die Lebensmittellieferung, an die Online-Unterhaltung und an die Fernarbeit. Als Hauptergebnis des Jahres nannte Fjodorow, „dass wir diesen Test bestanden haben – und zwar Russland etwas besser als der Rest der Welt“.

[hrsg/russland.NEWS]

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