Moldau: Oppositionskandidatin Maia Sandu übertrifft amtierenden Präsidenten Igor Dodon im ersten Wahlgang

Moldau: Oppositionskandidatin Maia Sandu übertrifft amtierenden Präsidenten Igor Dodon im ersten Wahlgang

Oppositionskandidatin Maia Sandu hat in der ersten Runde der Präsidentschaftswahlen in Moldawien den amtierenden Präsidenten Igor Dodon übertroffen. Dies belegen die endgültigen Abstimmungsergebnisse, die am Montag auf der Website der Zentralen Wahlkommission veröffentlicht wurden.

Nach den veröffentlichten Daten gewann Sandu in der ersten Wahlrunde 36,16 Prozent (487.635 Stimmen) und Dodon 32,61 Prozent (439.866 Stimmen). Sie werden am 15. November in die zweite Wahlrunde gehen. Den dritten Platz belegt der Kandidat Unserer Partei Renato Usatii mit 16,9 Prozent.

Die Vorsitzende der KEK, Dorin Chimil, erklärte den Journalisten, dass die Ergebnisse zwar offiziell veröffentlicht wurden, jedoch als vorläufig gelten, bis die KEK die Originale der Protokolle von allen Wahllokalen, auch aus dem Ausland, erhält.

Laut Cimil hat die Abstimmung im Ausland das Kräfteverhältnis zwischen den Hauptkandidaten verändert.

Dodons relativ schlechtes Abschneiden hängt mit einem hohen Maß an Unzufriedenheit mit seiner bisherigen Amtsführung und dem Management der Covid-Krise zusammen. Durch eine engere Anlehnung an Russland hatte er auch die geopolitische Polarisierung des Landes wieder verschärft. Sein Ergebnis ist aber auch eine Folge des Umstandes, dass ihm mit Renato Usatii erstmals ein ernsthafter Konkurrent im eigenen Wählerspektrum gegenüberstand. Usatii hatte sich vor allem in der linken und russlandnahen Wählerschaft als Anti-Establishment-Aktivist profiliert.

Die Wahlbeteiligung betrug insgesamt 42,5 Prozent. Innerhalb der Moldau fiel sie niedrig aus, etwa zehn Punkte unter dem Wert der letzten Präsidentschaftswahl 2016. Umso höher war die Mobilisierung in der Diaspora. Mit knapp 150.000 – bzw. elf Prozent der insgesamt abgegebenen – Stimmen übertraf sie bereits deutlich die Zahl der Diasporastimmen in der Stichwahl 2016. 70 Prozent davon gingen an Sandu. Dodon äußerte sich mittlerweile negativ über die Beteiligung der Diaspora, bei der es sich sinngemäß um eine parallele Wählerschaft handele, deren Präferenzen denjenigen der tatsächlich im Lande lebenden Menschen widersprächen.

[hrsg/russland.NEWS]

COMMENTS