Japan wird weiterhin Flüssigerdgas (LNG) aus Russland importieren müssen, sagte Takeshi Hashimoto, Präsident der Reederei Mitsui OSK Lines (MOL). Die japanischen Behörden müssten diesen Schritt aufgrund des starken Anstiegs der Energiepreise und der begrenzten Aussichten für die Wiederinbetriebnahme ihrer eigenen Kernkraftwerke (KKW) unternehmen.
Gegenüber der Financial Times (FT) erklärte Hashimoto, Japan habe „keine praktikablen Alternativen“ zu russischem LNG. Er sagte, die japanischen Behörden kauften LNG aus Russland „relativ billig im Rahmen langfristiger Verträge“.
„Wir können nicht viele Kernkraftwerke nutzen, so dass das Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage im Energiesektor ziemlich angespannt ist. Zurzeit ist der Spotmarkt sowohl für LNG als auch für Kohle recht teuer. Dies ist einer der Gründe, warum Japan nicht aufhören will, LNG aus Russland zu importieren“, erklärte der Geschäftsmann.
Mitsui beabsichtigt, japanische Gasabnehmer wie Tokyo Gas (Japans größtes Gasunternehmen) und Jera (Japans größtes Energieunternehmen) weiterhin mit Importen aus Russland zu versorgen. „Da die japanischen Abnehmer LNG aus Sachalin-2 benötigen, werden wir unser Bestes tun, um unsere üblichen Dienstleistungen (für das Projekt) ungeachtet der nationalen Politik Russlands fortzusetzen“, fügte Takeshi Hashimoto hinzu.
MOL verfügt über eine Flotte von rund 700 Schiffen, darunter Trockenfrachtschiffe, Öltanker, Autotransporter und Containerschiffe. Wie die FT schreibt, spielt das japanische Unternehmen eine entscheidende Rolle“ bei den russischen LNG-Exporten, da Mitsui den Brennstoff aus Nordsibirien per Eisbrecher an die Verbraucher liefert.
Am 30. Juni unterzeichnete Präsident Putin ein Dekret, mit dem die Muttergesellschaft Sakhalin Energy Investment Company Ltd. als neuer russischer Betreiber von Sachalin-2 eingetragen wurde. In den Meien hieß es, Tokio werde eine „entschlossene Antwort“ auf das Vorgehen Moskaus vorbereiten. Die japanischen Behörden gehen davon aus, dass die Liquidation des Betreibers von Sachalin-2 die LNG-Lieferungen nicht beeinträchtigen wird.
[hrsg/russland.NEWS]
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