Der erste von zwei Hubschrauberträgern, mit denen Russland seine Überwasserflotte modernisieren will, liegt fast abholbereit in den Docks von St. Nazaire. Doch im letzten Moment haben amerikanische Parlamentarier bei der Nato den Antrag eingereicht, die Schiffe den Russen “vor der Nase wegzukaufen”.
Laut der “Rossiiskaja Gaseta” machen sich im Kriegshafen Kronstadt bei Petersburg zwei Schiffsmannschaften bereit, um sich am 18. Juni auf dem Schulschiff “Smolny” zur Einschulung nach Frankreich zu begeben. Die rund vierhundert russischen Seeleute sollen sich mit dem ersten von zwei Hubschrauberträgern vertraut machen, der gemäss Vertrag im kommenden Herbst an Russland ausgeliefert werden soll und fortan den Namen “Wladiwostok” tragen soll. Das zweite Schiff dieses Typs, das ironischerweise auf den Namen “Sewastopol” getauft werden soll, ist für nächstes Jahr geplant.
Von amerikanischer Seite kritisiert
Schon seit seinem offiziellen Abschluss von 2010 durch die französischen Behörden steht der milliardenschwere Deal in der Kritik konservativer und vor allem amerikanischer Nato-Kreise. Zum ersten Mal seit dem letzten Krieg sollte ein westliches Land Rüstungsmaterial und Know-How in solchem Umfang an Russland liefern. Während sich Frankreich damals souverän über die skeptischen Stimmen hinwegsetzte und seiner Werft zu einem willkommenen Geschäft verhalf und rund 1000 sicherte, wurde der Handel durch die Krimkrise und den ukrainischen Bürgerkrieg ernsthaft in Frage gestellt.
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