Über einen Tag war Russland von seiner Exklave Kaliningrad abgeschnitten. Kaliningrad hatte sich transporttechnisch im Luftverkehr selber blockiert und den Flugverkehr lahmgelegt. Erst ein Eingreifen des Militärs beendete den Notstand. Die Frage nach Verantwortlichkeiten und Verantwortlichen wird laut.
Der Kaliningrader Airport war rund 30 Stunden blockiert. Grund war ein gebrochenes Vorderrad eines Airbusses A 321, der bei der Landung über die Landebahn hinausschoss und erst auf dem anschließenden Acker zum Stehen, oder besser zum Liegen kam. Über die Einzelheiten berichteten wir in einem Beitrag vom gestrigen Tag.
Über einen Tag konnte das Flugzeug nicht geborgen werden, da es keine Spezialtechnik hierfür gab. Heutige Sprecher erzählten von Versäumnissen der ehemaligen Besitzer des Airports, die nicht in Spezialtechnik investieren wollten. Andere berichteten, dass es viele Airports gibt, die über keinerlei Spezialtechnik verfügen. Aber wenn man schon nicht investieren will oder kann, so könnte man doch zumindest in Friedenszeiten einen Notfallplan erarbeiten und mit Firmen Verträge abschließen, die über die notwendige Technik verfügen, die man im „Krieg“ zu Hilfe rufen kann. Aber anscheinend war noch nicht einmal Geld für den Kauf von Papier in Kaliningrad vorhanden, auf denen man diesen Notfallplan und einen Servicevertrag drucken kann. Da die russische Untersuchungskommission ein Ermittlungsverfahren eingeleitet hat, wird man wohl auch sicher schnell feststellen, wer wen über Unzulänglichkeiten informiert hat und wer wie reagiert oder nicht reagiert hat. Fest steht aber schon jetzt: das zivile Kaliningrad hat versagt. Erst durch das Eingreifen des russischen Militärs, welches auf Bitten des jungen Gouverneurs Anton Alichanow Spezialtechnik schickte, war es möglich, das Flugzeug auf einen sicheren Stellplatz zu schleppen und den Flugplatz für den Flugverkehr wieder freizugeben.
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